Wird Österreich kommunistisch? Korosec kritisiert gleiche Pensionen für alle
„Von uns gibt es keine Zustimmung zu der von der Regierung heute präsentierten Pensionsanpassung für 2026“, betont Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec nach der heutigen Pressekonferenz der Bundesregierung.
Korosec lehnt die geplante Pensionsanpassung 2026 ab und übt scharfe Kritik an der Staffelung und den zusätzlichen Belastungen für Senioren.
Verletzung des Versicherungsprinzips
„Wer ein Leben lang mehr eingezahlt hat, soll in der Pension nicht benachteiligt werden. Die erneute Staffelung der Anpassung widerspricht dem Versicherungsprinzip und höhlt es zunehmend aus. Das ist weder vertrauensbildend noch fair.“, erklärt Korosec. Außerdem berichtet die Präsidentin des Seniorenbunds, dass Pensionen, die in den letzten Jahren von Deckelungen betroffen waren, durchschnittlich um 14 Prozent gekürzt wurden.
Ingrid Korosec beschwert sich außerdem über die geplante Wiedereinführung der Aliquotierung im Jahr 2026, da diese ein Jahr früher als gesetzlich vorgesehen stattfindet.
Belastungen für Pensionisten von über 200 Euro pro Monat
Ein weiterer Kritikpunkt für Korosec ist die erhebliche finanzielle Belastung, die durch die Staffelung auf die Pensionisten zukommt. Mit der Erhöhung der KV-Beiträge würden die Senioren allein einen Beitrag von über drei Milliarden Euro leisten. In Verbindung mit der heute verkündeten Pensionsanpassung, die weitere 1,4 Milliarden Euro kostet, ergibt sich somit ein Gesamtbetrag von rund 4,5 Milliarden Euro.
Doch damit enden die Zusatzkosten für Pensionisten nicht. Denn hinzu kommen die neu eingeführte E-Card-Gebühr, Selbstbehalte für Krankentransporte und die massive Teuerung bei Lebensmitteln, Haushaltskosten und Energie. Zusammengerechnet belaufen sich die Zusatzkosten für Senioren somit auf 200 Euro pro Monat.
Korosec fordert größere Berücksichtigung des Seniorenrats
Die Seniorenbundpräsidentin kritisiert auch den Umgang mit Interessenvertretungen des Seniorenrats: „Die Vertreter der Senioren wurden erst in letzter Minute in die Gespräche einbezogen. Das entspricht nicht unserem gesetzlichen Status als Sozialpartner. Das muss sich in Zukunft ändern.“
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