Yacht-Urlaub in Kroatien trotz Finanzdesaster: Wiens Finanzstadtrat Hanke vor Rücktritt?
Chaos-Tage in der Wiener SPÖ: Bürgermeister Ludwig stemmt sich nach dem Auffliegen des Wien-Energie-Skandals gegen Rücktrittsforderungen, Finanzstadtrat Peter Hanke soll jedoch statt ihm gehen. Details zu dessen Krisenmanagement sollen das beschleunigen.
“Ja, das stimmt. Aber zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, wie groß der Schaden bei der Wien Energie tatsächlich sein wird”, bestätigte ein Sprecher des Wiener SPÖ-Finanzstadtrats gegenüber dem eXXpress ein interessantes Detail im Milliarden-Skandal bei der Wien Energie: Stadtregierungsmitglied Peter Hanke (58) genoss noch feine Urlaubstage auf einer Motor-Yacht vor Kroatien, als der städtische Strom- und Gas-Konzern mit seinen zwei Millionen Kunden bereits in dramatischen Schwierigkeiten steckte – nämlich sogar noch am Freitag der Vorwoche.
Hanke kreuzte also noch auf der Adria, als ihm schon 41 Tage lang bekannt war, dass Bürgermeister Michael Ludwig der Wien Energie im Alleingang am 15. Juli 700 Millionen Euro an Wiener Steuergeld zur Notfinanzierung überweisen musste – weil offenbar die bekannten Hausbanken jede weiter Haftung schon abgelehnt hatten.
Anstatt also täglich zwölf bis 14 Stunden gemeinsam mit dem Wien-Energie-Management für die Krisenbewältigung beim städtischen Strom- und Gas-Konzern zu arbeiten oder bereits die Bundesregierung über die drohenden Milliarden-Forderungen zu informieren, ging der Wiener SPÖ-Finanzstadtrat noch auf Urlaub und sonnte sich auf einer Motoryacht.
Machtkampf in der obersten Riege der Wiener Stadtpolitiker
Dass diese Details über das irritierende Kopf-in-den-Sand-Verhalten des SPÖ-Finanzstadtrats jetzt bekannt werden, ist kein Zufall: Im Wiener Rathaus soll ein ungustiöser Machtkampf zwischen dem Bürgermeister und Peter Hanke toben, hörte der eXXpress.
Michael Ludwig sieht sich seit Montag mit massiven Rücktrittsforderungen konfrontiert – immerhin hat er im Alleingang, ohne den Gemeinderat zu informieren, zweimal je 700 Millionen Euro Steuergeld an die Wien-Energie-Manager überweisen lassen, damit diese weiter Geld in ihre geheimen Deals nachschießen können. Und Ludwig war schon seit seinem sehr peinlichen Auftritt im Video-Call mit dem falschen Vitali Klitschko mit parteiinterner Kritik schwer belastet.
Irritierendes Angebot aus der Stadtregierung an den eXXpress
Jetzt dürfte der Zweikampf zwischen Michael Ludwig und seinem schon seit Jahren als “logischen Nachfolger” genannten Finanzstadtrat eskalieren: Der Bürgermeister werde – so meinen Rathaus-Insider – Peter Hanke (und auch einen Wien-Energie-Manager) opfern, damit er selbst Stadtchef bleiben kann.
In eigener Sache: Der eXXpress erhielt während der Recherchen zu diesem Bericht Mittwoch um 13.15 Uhr ein irritierendes Angebot, das viel über Österreichs aktuelle Politik- und Medien-Landschaft aussagt.
Ein Sprecher der Stadt Wien meinte, der eXXpress möge doch auf die Erwähnung des Yacht-Urlaubs von Finanzstadtrat Peter Hanke verzichten, dann würde auch eine “neue Medienstudie der Stadt Wien”, die “sicher positiv für den eXXpress ausfällt”, dafür sorgen, dass die Stadt Wien künftig im eXXpress Inserate schalte.
Wie der aktuelle Bericht zeigt, ließ sich der eXXpress nicht kaufen und bewahrt sich seine Unabhängigkeit.
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