In einem Presse-Interview reagierte Schellhorn auf die Frage, warum die Experten des industrienahen Thinktanks „Agenda Austria“ seine Pläne als nicht weitreichend genug bezeichnen. Seine Antwort: „Es gibt die sogenannten Experten der Agenda Austria, die aber in der Realpolitik noch nicht angekommen sind.“

Damit war die Debatte eröffnet – und sie erreichte umgehend die eigene Partei.

Scherak rügt Staatssekretär auf X

Der frühere NEOS-Klubvize Nikolaus Scherak, seit 2013 Abgeordneter und einer der zentralen Koalitionsverhandler seiner Partei, meldete sich sofort zu Wort. Auf X veröffentlichte er eine deutliche Kritik an Schellhorn:

Scheraks Wortmeldung fällt in eine Phase, in der er parteiintern ohnehin eine besondere Rolle spielt. Als die NEOS für die Messenger-Überwachung stimmten, votierte er – gemeinsam mit der inzwischen zurückgetretenen Stephanie Krisper – dagegen. Seither befindet er sich laut Bericht „eher im Abseits im pinken Universum“.

Der brisante Familienaspekt

Die Attacke auf die Agenda Austria enthält zudem eine persönliche Komponente. Direktor des Thinktanks ist Franz Schellhorn – der Bruder des Staatssekretärs. Laut oe24 ist er „schon mehrfach mit besonders libertären Gedankengut aufgefallen“, das Sepp Schellhorn „offenbar nicht immer gefallen hat“.