Nach seiner Wiederwahl zum Parteichef der FPÖ mit 96,94 Prozent hielt Herbert Kickl beim Bundesparteitag in Salzburg eine einstündige Rede. Darin sprach er auch über seinen christlichen Glauben und betonte, dass die Freiheitliche Partei Österreich „Glaube, Liebe und Hoffnung“ (1. Korinther 13,13) verbreiten wolle. Konkrete Beispiele nannte er ebenfalls: für die Älteren, damit sie nicht länger arbeiten müssen, sondern in Pension gehen können, und für die Jungen, damit sie nicht in Kriege geschickt werden. Immer wieder hob Kickl hervor, dass er mit solchen Beispielen „Glaube, Liebe und Hoffnung“ an die Betroffenen weitergeben wolle.

Ärgernis bei Kirchenvertretern

Während die Parteimitglieder bei Kickls Rede Beifall spendeten, reagierten andere deutlich weniger euphorisch. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg, Elisabeth Mayer, und der Präsident der Katholischen Aktion Österreich, Ferdinand Kaineder, erklärten in einer gemeinsamen Aussendung am Montag: „Volkskanzler und Völkerapostel sind nicht unter einen Hut zu bringen.“

Auch der Vorsitzende der “Österreichischen Bischofskonferenz”, Erzbischof Franz Lackner, hat sich kritisch zur Rede von FPÖ-Obmann Herbert Kickl geäußert. Unter Bezugnahme auf die Rede des FPÖ-Chefs hielt Lackner fest: „Glaube, Hoffnung und Liebe sind Grundtugenden für alle Christgläubigen, und auch darüber hinaus mögen sie als Orientierungspunkte für das Miteinander gelten. Wenn aber versucht wird, diese Tugenden in das Korsett der Parteipolitik zu zwängen, so droht aus Glaube Zweifel, aus Hoffnung Angst und aus Liebe Hass zu werden.“