Zum Aufräumen: FPÖ-Chef Kickl schickt "Rambo" Westenthaler in den ORF
Was den ORF anbelangt, scheint FPÖ-Chef Herbert Kickl im Superwahljahr Nägel mit Köpfen machen zu wollen. Er schickt mit dem früheren Klubobmann Peter Westenthaler (56) für die Freiheitlichen einen Mann in den Stiftungsrat, der schon früher als Albtraum vom Küniglberg galt.
Jetzt heißt es warm anziehen am Küniglberg. Die FPÖ sendet mit Westenthaler laut Informationen seines jetzigen Brötchengebers oe24.TV einen Ex-Politiker in den wichtigen Stiftungsrat, der “aggressiv gegen den ORF vorgehen soll”. Angeblich solle er dort der “neue Mann fürs Grobe im ORF” werden. Westenthaler, der bei den Staatsfunkern als “Enfant terrible” gilt, soll der ausdrückliche Wunschkandidat von Parteichef Herbert Kickl für die Nachfolge von FPÖ-Stiftungsrat Niki Haas sein. Der ehemalige Anwalt von HC Strache wird das Gremium verlassen.
Westenthaler: Über den Umweg BZÖ wieder im Schoß der Freiheitlichen
Im ORF soll man hinter vorgehaltener Hand auf die Personalie mit Entsetzen reagiert haben. Westenthaler gilt dort als “Mister Interventionen”, der als Strippenzieher einst den Abgang von ORF-Generaldirektorin Monika Lindner orchestriert haben soll, um Alexander Wrabetz später ins Amt hieven zu können.
Künftig soll er wohl in Sachen neuer ORF-Steuer aktiv werden und vor allem gegen die prominenten Gagen-Kaiser und den mutmaßlichen Postenschacher innerhalb des Senders vorgehen. Dem Sender stehen stürmischere Zeiten bevor.
Peter Westenthaler hat sich erst unter Herbert Kickl wieder der FPÖ angenähert. Nach der Knittelfelder FPÖ-Versammlung 2002 legte er gemeinsam mit Susanne Riess-Passer und Finanzminister Karl-Heinz Grasser alle Parteifunktionen nieder, wodurch aufgrund der Beendigung der ÖVP-FPÖ-Koalition Neuwahlen auf Bundesebene nötig wurden.
Westenthaler wechselte zum BZÖ. Zuletzt arbeitete er als Politik-Kommentator für die “Mediengruppe Österreich” der Familie Fellner.
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