Die Demonstranten wollten zu Mittag vom zentralen Hyde Park zur US-Botschaft ziehen und dabei einen sofortigen Waffenstillstand im Gazastreifen fordern. Knapp 2000 Polizisten sind im Einsatz. Premierminister Rishi Sunak rief die Demonstranten auf, sich friedlich zu verhalten und das britische Weltkriegsgedenken am “Armistice Day” zu respektieren. Am Jahrestag des Waffenstillstands im Ersten Weltkrieg 1918 erinnern Politiker und die Royal Family traditionell am Kriegsdenkmal Cenotaph in der Innenstadt an die Kriegstoten.

Mehrere konservative Politiker hatten die Londoner Polizei aufgefordert, die propalästinensische Kundgebung zu verbieten, um das Gedenken nicht zu überschatten. Doch das lehnte die Behörde mit Verweis auf die Gesetze ab. Ein Aufruf, freiwillig auf die Kundgebung zu verzichten, verhallte.

Ist die Polizei auf einem Auge blind?

Innenministerin Suella Braverman kritisierte daraufhin, die Polizei dulde Straftaten von linken und propalästinensischen Demonstranten. Die Äußerungen riefen auch in ihrer Konservativen Partei scharfe Kritik sowie Forderungen hervor, Premier Sunak solle die Ministerin entlassen.

Bereits an den vorigen Wochenenden hatten Zehntausende Menschen bei Kundgebungen in London ihre Solidarität mit Gaza ausgedrückt. Dabei kam es vereinzelt zu antisemitischen und antiisraelischen Straftaten.