Durch Schwachstellen verschafften sich die Kriminellen demnach Zugang zu den IT-Systemen der Betroffenen, verschlüsselten die Dateien und forderten anschließend Lösegeld. Der Schwerpunkt der Taten lag den Angaben zufolge zunächst in den USA. Im Zuge der Ermittlungen kamen demnach 43 weitere Geschädigte in Deutschland sowie unter anderem in Argentinien, Australien, Belgien und Brasilien ans Licht.

Um Druck aufzubauen, sollen die Täter neben der direkten Ansprache auch Videos mit den gestohlenen Daten an die Betroffenen verschickt und eine Website präsentiert haben, auf der sie die Daten veröffentlichen würden, sollte keine Zahlung erfolgen. Die identifizierten Tatverdächtigen kommen demnach aus der Ukraine, Russland, Kenia, Serbien, Litauen und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Gegen einen Verdächtigen, dem konkrete Taten in Deutschland vorgeworfen werden, wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen. Die weiteren Verdächtigen werden in anderen Ländern strafrechtlich verfolgt. Vier deutsche Firmen seien in Zusammenarbeit mit dem deutschen Bundeskriminalamt zudem rechtzeitig vor einer Verschlüsselung gewarnt worden.

In einer international abgestimmten Aktion mit der US-Ermittlungsbehörde FBI beschlagnahmten Ermittler den Angaben zufolge in Deutschland 17, in Großbritannien drei und in den USA fünf Server der Gruppe. Zudem machten sie acht kriminell genutzte Domains unschädlich. Damit sei die von den Kriminellen genutzte IT-Infrastruktur vom Netz genommen worden. Der Fokus liege nun darauf, weitere Beteiligte zu identifizieren und Erkenntnisse zu weiteren Geschädigten zu gewinnen.