Harry Potter, Die Tribute von Panem oder auch Donnergrollen, hör mein Schrei’n: Das sind alles Beispiele für Bücher, die aus der Schulbibliothek der öffentlichen High School in Mississauga (Ontario, Kanada) entfernt wurden.

Im Mai waren die Regale der Erindale Secondary School noch voll mit Büchern, aber dann verschwanden sie nach und nach, erklärte die Schülerin Reina Takata. Als sie im Herbst in die Schule zurückkehrte, war es noch schlimmer: “In diesem Jahr kam ich in meine Schulbibliothek, und da standen reihenweise leere Regale ohne jegliche Bücher”, sagt Takata. Sie schätzt, dass mehr als 50 Prozent der Bücher entfernt wurden.

"Es ist beleidigend"

Takata ist einer von mehreren Schülern, Eltern und Gemeindemitgliedern des Peel District School Board (PDSB), die sich besorgt über die Entwicklung zeigen. “Es ist beleidigend, unlogisch und kontraintuitiv, Bücher aus vergangenen Jahren zu entfernen, die Schüler über Kanadas Geschichte, Antisemitismus oder gefeierte Literaturklassiker aufklären”, zeigt sich ein Elternteil einer Schülerin aufgebracht.

"Prozess im Juni abgeschlossen"

Das Entfernen der Bücher sei die Reaktion der Behörde auf eine Richtlinie des Bildungsministers der Provinz. Die Entscheidung, welche Bücher entfernt werden sollen, soll auf einem auf Gleichberechtigung basierenden Buchausleseverfahren beruhen. In einem Interview mit CBC Toronto gingen allerdings weder die Behörde noch der Schulleiter näher darauf ein. Man erklärte lediglich, dass der Prozess der Ausmusterung von Büchern im Juni abgeschlossen wurde.