0:1 – Tapfere Grazer verlieren in Monaco
Im Fürstentum Monaco gab es für Sturm Graz zum Auftakt der Europa League nichts zu holen. Doch obwohl die Monegassen den Marktwert der Grazer ums zehnfache übersteigt, hieß es am Ende “nur” 0:1 aus Sicht der Grazer.
Sturm Graz ist am Donnerstag mit einem 0:1 (0:0) bei AS Monaco in die Gruppenphase der Fußball-Europa-League gestartet. Krepin Diatta (66.) besorgte den knappen, aber hochverdienten Auftaktsieg des Favoriten aus dem Fürstentum. Ivan Ljubic traf beim Stand von 0:0 die Querlatte für wacker kämpfende, aber offensiv harmlose Grazer. Weiter geht es für Sturm am 30. September im Heimspiel gegen PSV Eindhoven. Die Niederländer trennten sich zuhause von Real Sociedad 2:2.
Sturm-Trainer Christian Ilzer konnte seine derzeit nominell stärkste Elf aufbieten, mit dem etwas defensiveren Ljubic auf der Zehner-Position. Monaco-Coach Niko Kovac, dessen Team in der Meisterschaft zuletzt geschwächelt hatte, baute seine Mannschaft um, verzichtete zunächst etwa auf den sonst gesetzten Abwehrmann Benoit Badiashile und auch auf den französischen Teamstürmer Wissam Ben Yedder. Sein Aufstellungspoker sollte aufgehen.
600 Auswärtsfans
Zwar machten 600 mitgereiste Grazer im spärlich besuchten Stade Louis II ordentlich Betrieb und damit aus dem ersten Sturm-Auftritt in einer europäischen Gruppenphase seit einem Jahrzehnt ein akustisches Heimspiel. Allerdings regierte über weite Strecken der Partie Grazer Ehrfurcht. Der Vorjahres-Dritte der französischen Liga ließ den Ball laufen, Sturm lief viel hinterher. Wilson Isidor legte den ersten gefährlichen Kopfball (4.) wie auch Diatta seinen Versuch bei freier Schussbahn (17.) über die Latte.
Schritt für Schritt arbeitete sich Sturm in die Partie hinein, hielt die Monegassen nun besser vom Tor weg, allerdings fehlten die eigenen Momente in Ballbesitz, der in der ersten Hälfte unter 30 Prozent betrug. Dann klopfte Gelson Martins an. Der Portugiese fand aber zunächst in Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl seinen Meister (27.) und verzog danach nach feiner Einzelleistung knapp (30.).
Sturm Graz wird mutiger
Erst unmittelbar vor der Pause legte Sturm die Zögerlichkeit in Ballbesitz einmal ab. Und beinahe wäre der erste vielversprechende Angriff auch erfolgsgekrönt gewesen. Hierländer legte an der Strafraumgrenze mit der Ferse zurück auf den im Rückraum heranrauschenden Ljubic, dessen strammer Schuss an die Querlatte knallte (44.). Bayern-Leihgabe Alexander Nübel im Tor wäre ohne Abwehrchance gewesen. Es sollte die beste – und einzige – Grazer Chance im gesamten Spiel bleiben.
Kovac wechselte zur Pause dreimal, brachte dabei den spanischen Ex-Weltmeister Cesc Fabregas und den Russen Alexander Golowin. Kurz darauf kam auch Wissam Ben Yedder für Kevin Volland. Die Joker brachten Monaco auf Schiene. In der 66. Minute behauptete sich Golowin im Strafraum und fand mit seiner Flanke den Kopf von Diatta, der sich in der Mitte entscheidend gegen Dante durchsetzte. Monaco hatte in den vorangegangenen Minuten die Schlinge immer enger gezogen.
Grazer unter zugzwang
Sturm war unter Zugzwang, konnte offensiv aber nicht zusetzen. Ilzer nahm Kiteishvili und den blass gebliebenen Kelvin Yeboah vom Feld. Näher am nächsten Tor waren bis zuletzt die Monegassen, die zwar wenig Esprit verströmten, aber die knappe Führung problemlos über die Zeit brachten. Tief in der Nachspielzeit hatte Ben Yedder noch das 0:2 am Fuß, doch Sturms David Affengruber klärte für seinen geschlagenen Goalie auf der Linie.
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