Austria in finanzieller Not: Stadt Wien kauft die Generali-Arena
Die in finanziellen Turbulenzen befindliche Wiener Austria hat einen Käufer für ihr Stadion gefunden. Die Stadt Wien hat am Donnerstag ihre Absicht bestätigt, die Generali Arena in Favoriten übernehmen zu wollen.
Die Stadt, die auf ein Vorkaufsrecht verweist, will so “vermeiden, dass ein Dritter darüber bestimmt, was im Stadion in Favoriten passiert”, erklärte Sport-Stadtrat Peter Hacker. Zuerst hatte die Krone über den möglichen Deal berichtet.
Hacker bestätigte, dass “alle Schritte eingeleitet” seien. “Wir haben uns im Rahmen der Fortschrittskoalition darauf verständigt, die MA 51 – Sport Wien zu beauftragen, über das Immobilienmanagement der Stadt eine Ablösevereinbarung für die Generali Arena einzubringen”, teilte er der Zeitung mit. Ein unabhängiges Wertermittlungsgutachten soll eine Verhandlungsgrundlage für den möglichen Kaufpreis schaffen. Kolportiert wurden über 40 Mio. Euro. Im Falle einer Einigung müssen die städtischen Gremien, u.a. der Gemeinderat freilich noch ihren Segen geben.
“Das Stadion der Austria soll ein Wiener Stadion bleiben – und die Betonung liegt ganz bewusst auf Wien”, betonte Hacker. “Das Stadion am Horrplatz ist natürlich immens wichtig für den Verein und seine Fans. Es spielt aber auch für die Stadt Wien und das Wiener Sportgeschehen eine wichtige Rolle, weil es vielfältig nutzbar ist.” In der einst als Horr-Stadion firmierenden Arena sei “auch Platz für andere Fußballvereine und die ÖFB-Nationalteams. Auch die Austragung des ÖFB-Cup-Finales sowie von American-Football- und Rugby- Spielen ist möglich”, hieß es seitens des Hacker-Büros.
Stadion sollte bereits im Sommer verkauft werden
Die Austria äußerte sich am Donnerstag bisher nicht zu diesem Angebot. Die derzeit im sportlichen Höhenflug befindlichen “Veilchen” wollten ihr Stadion eigentlich schon im Sommer verkauft wissen, sie brauchen dringend Geld. Das Geschäftsjahr 2023/24 schloss man jüngst dank Schuldenschnitts durch die Bank Austria zwar mit einem Plus von 11,24 Mio. Euro ab, die verbleibenden Verbindlichkeiten belaufen sich aber auf 59,44 Mio. Euro.
Die Einnahmen durch den Stadionverkauf sollen auch dafür verwendet werden, die von Sport-Vorstand Jürgen Werner gehaltenen Anteile am Club zurückzukaufen. Der Preis für den Rückkauf beträgt kolportierte 7,5 Mio. Euro.
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