Die Entscheidung auf der 170,5 Kilometer langen vierten Etappe von Plasencia auf dem Pico Villuercas fiel auf dem brutalen Schlussanstieg mit bis zu 20 Steigungsprozenten und teilweise Schotterstraßen. Gall versuchte in den Bergen mehrmals auszureißen, allerdings wurde er jedes Mal von den Verfolgern um den Slowenen Primoz Roglic, der die Vuelta schon drei Mal gewonnen hatte, eingeholt.

Beim Zielsprint der siebenköpfigen Spitzengruppe setzte sich schließlich Roglic zeitgleich vor dem Belgier Lennert Van Eetveld (Lotto-Dstny) und dem Portugiesen Joao Almeida vom UAE-Team durch. Gall rollte hinter Enric Mas (ESP/Movistar) als Fünfter über die Ziellinie. In der Gesamtwertung belegt Gall nun den sechsten Platz, 47 Sekunden hinter Roglic.

Gall bei einem seiner heutigen AusreißversucheGETTYIMAGES/Tim de Waele

Gall: "Dass ich meine Beine wieder habe, sind gute Nachrichten"

Nach dem heutigen Rennen, sagte Gall: „Es war unfassbar heiß, alle haben gelitten. Ich habe mich auch nicht so gut gefühlt, am letzten Anstieg habe ich meine Beine wiedergefunden.” Zu seinen Aureißversuchen meinte er: „Ich hatte nichts zu verlieren. Ich habe früh attackiert, das war zwar ein bisschen riskant an einem so heißen Tag, aber ganz okay.“

Den Zielsprint hätte er, wie er sagte, selbst in die Hand nehmen sollen, „anstatt auf die anderen zu schauen“. „Dass ich meine Beine nach der harten Tour de France wieder habe, sind aber gute Nachrichten“, sagte der österreichische Radprofi. Bei der diesjährigen Tour de France hatte Gall in der Gesamtwertung den 14. Rang belegt.