Dominic Thiem wird in rund zwei Monaten beim Wiener Erste Bank Open seine Laufbahn beenden. So wie es beim Heimturnier erforderlich sein wird, hat er auch für den letzten Grand-Slam-Event des Jahres eine Wildcard erhalten – und wurde auf Arthur Ashe angesetzt.

Das weltweit größte Tennis-Stadion war zu Spielbeginn um 12.15 Uhr Ortszeit noch nicht zur Gänze gefüllt, doch mit Fortdauer der Partie wollten immer mehr den Turniersieger vom Corona-Jahr 2020 und den Lokalmatador sehen. Der strebt wie 16 Landsleute nach dem ersten US-Open-Titel eines US-Amerikaners seit Andy Roddick 2003. Im Vorjahr war Shelton bis ins Semifinale vorgestoßen und hatte so seinen bisher größten Erfolg gelandet. Auf dem Weg dahin hatte der Youngster in Runde zwei gegen Thiem gewonnen, der hatte bei 6:7,0:1 wegen Gastritis aufgeben müssen.

Die Auslosung wollte es, dass auch das dritte Duell der beiden – im Vorjahr in Estoril hatte Thiem auf Sand gesiegt – auf der US-Open-Bühne stattfand. Die Vorzeichen waren diesmal freilich ganz andere. Shelton ist mittlerweile als 13. der Weltrangliste wohl vor dem Sprung in die Top Ten, Thiem trat mit wenig Turnierpraxis und als nur ATP-210. an. Im ersten Satz war der Ranking-Unterschied der beiden allerdings nicht groß zu bemerken. Thiem hielt sein Service bis zum 4:4 gut und hatte bei 4:5 drei Spielbälle auf den erneuten Ausgleich. Doch Game und Satz gingen an Shelton.

Das freilich schon auch verdient, denn der von seinem Vater Bryan Shelton (ehemaliger Weltranglisten-55.) betreute 21-Jährige war mit seinem Service dominanter und erfolgreicher, brachte es bis dahin auf gleich 14 Winner. Dem zum Trotz fand Thiem aber gleich im ersten Game des zweiten Durchgangs einen Breakball vor, allein er verwertete ihn nicht. Sein Gegner machte es unmittelbar danach besser und zog davon. Der Satz war für Thiem gegen den starken Aufschläger quasi gelaufen. Ähnlich war es im dritten Durchgang, hier war das 3:1 des lokalen Lieblings entscheidend.