Corona-Nachwirkungen: Handball-Traditionsteam SG Westwien gibt auf
Das Handball-Traditionsteam SG Westwien hat am Mittwochabend überraschend den Rückzug aus der heimischen Männerliga mit kommender Saison angekündigt. Konrad Wilczynski, Manager des aktuellen Tabellenzweiten, bestätigte das Aus gegenüber der APA und führte wirtschaftliche Gründe ins Treffen. Die Teuerung und die Folgen der Corona-Pandemie seien schuld.
Der fünffache Meister (zuletzt 1993) und Champions-League-Vierte 1994 wolle aber seine Nachwuchsarbeit weiterführen.
Ein Zurück sei für Wilczynski, der seit fast zehn Jahren die Geschicke bei Westwien lenkt, nicht mehr denkbar. “Der Zug ist abgefahren. Der Hilfeschrei kam vor eineinhalb Jahren”, meinte der langjährige Manager des Vereins im Hinblick auf die Gespräche u.a. mit den politisch Verantwortlichen. “Es ist extrem bitter. Wir sind Tabellenzweiter, stehen im Cup-Final-Four, haben acht Nationalteamspieler im Kader – und defacto ist das allen wurscht”, sagte er.
Situation soll für 150 Kinder gerettet werden
In der aktuellen Saison kommt man noch dazu ohne Legionäre aus. Nicht zuletzt die ewige Heimatlosigkeit – derzeit trägt man die Spiele vor eigenem Publikum in der Südstadt aus – habe zu dieser Situation geführt. Auch die Corona-Nachwehen, Teuerungen und abgesprungene Sponsoren hätten das Ihre beigetragen. Nun soll zumindest der Nachwuchs eine Zukunftsperspektive erhalten. “Das Ziel ist, die Situation für rund 150 Kinder und Jugendliche zu retten und vielleicht sogar noch zu verbessern”, stellte der 136-fache ehemalige ÖHB-Teamspieler klar. Ihm schwebt dabei etwa eine Teilnahme an der zweiten heimischen Leistungsstufe vor.
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