Adam Sebastian Helcelet hat derzeit eine sehr gute Form. Unter normalen Umständen wäre der tschechische Zehnkämpfer bei der Leichtathletik-WM in Oregon (USA) im Einsatz. Damit hätte Tschechien nach 21 Jahren bei der WM wieder einen Zehnkämpfer am Start. Doch Helcelet wurde zum Zuschauen verdammt. Der Grund: Der Leichtathletik ließ sich bis heute nicht gegen das Coronavirus impfen. Das ist allerdings eine Voraussetzung, um in die Vereinigten Staaten einreisen zu dürfen.

Das gab Helcelet vor einigen Tagen auf Instagram bekannt. “Auch wenn die Weltrangliste mir einen Start garantiert hätte, habe ich mich nicht impfen lassen. So wäre ein Start ohnehin nicht möglich gewesen. Ohne Kommentar…,” zeigte sich der Tscheche enttäuscht.

Statt sich bei der Weltmeisterschaft mit den besten Athleten zu messen, bereitet sich Helcelet auf die Europameisterschaft in München vor. Diese steht vom 15. bis zum 21. August auf dem Programm. Nun hat er sich erstmals im Interview mit der tschechischen Zeitung “sport.cz” dazu geäußert. Im April zog sich der Zehnkämpfer zwar eine Verletzung zu. Dennoch wäre er für die WM vorbereitet gewesen. “Ich bin ein Typ, der, auch wenn ich nicht bei 100 Prozent bin, an den Start geht. Vieles ist Kopfsache,” betonte Helcelet.

Auf die Frage, ob er darüber nachgedacht habe, sich doch impfen zu lassen, meinte der Athlet: “Ich habe gleich meinem Trainer gesagt: Wenn es eine Bedingung für eine Teilnahme ist, werde ich nicht hinfliegen. Er war zwar sehr traurig, Auf der anderen Seite bin ich froh, dass er meine Entscheidung respektiert hat,” erläuterte der Tscheche.

"Alles nur eine Komödie"

Doch was, wenn die Corona-Impfung bei allen Großveranstaltungen zur Pflicht wird? “Das wäre das traurige Ende der Karriere. Ich hoffe, dass alle erkennen, dass das nur eine Komödie war. Wie in Tokio, wo sie Sportler ohne Symptome eingesperrt haben, die sich ihr ganzes Leben lang auf die Olympischen Spiele vorbereitet haben. Das gleiche spielt sich nun bei der WM ab. Es ist ihre Politik, um die Leute zur Impfung zu zwingen,” kritisierte Helcelet.

Immerhin sei es ein Vorteil, dass er sich voll und ganz auf die EM in München vorbereiten kann. “Die Jungs, die bei der WM dabei sein werden, haben es dann schwerer. Viel Zeit zwischen der WM und EM ist dann nicht mehr. Hinzu kommt die Zeitverschiebung. Ich verspüre jedenfalls eine große Motivation,” meinte Sebastian Helcelet.

Der Fall erinnert jedenfalls stark an Novak Djokovic. Der serbische Tennis-Star ließ sich ebenfalls bis heute nicht gegen das Coronavirus impfen. Nun muss er im August bei den US Open zusehen.