Formel 1: Russe Masepin erwägt nach Rauswurf bei Haas Klage
Der russische Formel 1-Fahrer Nikita Masepin hat aufgrund des Angriffs von Russland auf die Ukraine sein Cockpit in der Formel 1 bei Haas verloren. Nun denkt der Russe über rechtliche Schritte nach. “Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten”, sagte Masepin am Mittwoch bei einer Medienrunde.
Der Rennstall Haas zog nach der russischen Invasion in der Ukraine die Konsequenzen und trennte sich nicht nur von seinem Fahrer Nikita Masepin, sondern auch vom Hauptsponsor Uralkali. Nun möchte Masepin gegen diesen Rauswurf rechtliche Schritte einleiten, wie er in einer Medienrunde am heutigen Mittwoch bestätigte: “Es ist gut, sich alle Optionen offen zu halten,” meinte der Russe und fügte hinzu: “Ich will nicht an einen Ort zurück, an dem man mich nicht will.” Haas wiederum sieht sich nach einem zweiten Fahrer neben Mick Schumacher um.
Nun steht fest, dass Kevin Magnusen den Russen als Fahrer ersetzen wird. Bereits zuvor meldete die dänischen Boulevardzeitung “Extra Blade” , dass der Däne neben Fittipaldi als Kandidat auf ein Cockpit gilt. Immer wieder wird auch der Deutsche Nico Hülkenberg genannt, der Ersatzfahrer für Aston Martin ist. Nun wurde Magnusen fix als Fahrer bestätigt. Magnussen war bereits von 2017 bis 2020 für Haas gefahren, ehe das Team auf eine neue Fahrerpaarung setzte.
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— Kevin Magnussen (@KevinMagnussen) March 9, 2022
Doch Haas könnte darüber hinaus auch Ungemach vonseiten der Masepin-Familie drohen, nachdem man sich ja auch vom Hauptsponsor Uralkali getrennt hat. Masepins Vater ist Miteigentümer dieser Firma. So fordert das Bergbauunternehmen die Rückerstattung seiner Sponsorengelder von Haas für diese Saison. Das Geld soll in eine gemeinsame Stiftung mit Sohn Nikita einfließen, mit der Top-Athleten unterstützt werden sollen, die aus politischen Gründen nicht mehr auf höchstem Niveau starten dürfen, hieß es.
Auf Fragen zu Verbindungen zwischen seinem Milliardärsvater und Russlands Präsident Wladimir Putin wich Nikita Masepin am Mittwoch aus. Zum Ukraine-Krieg positionierte sich der Russe nicht. “Was den gegenwärtigen Konflikt betrifft, habe ich meine Ansichten und meinen Standpunkt in meiner Erklärung dargelegt”, meinte der Sportler. Tatsächlich hat er das aber nicht getan. Über seine Vertragsauflösung sagte der Moskauer: “Natürlich denke ich, dass das nicht fair ist. Es gab keinen rechtlichen Grund, der das Team dazu befähigt hätte, meinen Vertrag aufzulösen.”
Kein Kontakt mit Teamchef Günther Steiner
Am 1. März hatte der Motorsport-Weltrat verkündet, dass ein russischer Fahrer wie Masepin “bis auf Weiteres” als neutraler Athlet unter “FIA Flagge” starten darf. Am 4. März erklärte der Motorsport-Weltverband FIA, dass russische Fahrer einen Verhaltenskodex unterschreiben müssen, in dem sie sich unter anderem von Russlands Handeln in der Ukraine klar distanzieren. “Ich wollte ja als neutraler Athlet starten”, erzählte Masepin. Für die Verpflichtungserklärung habe er gar keine Zeit mehr bekommen, “Ja zu sagen, ich wurde einfach gefeuert.”
Mit Teamchef Günther Steiner habe er dazu gar keinen Kontakt gehabt, auch nicht mit Schumacher. “Ich denke, dass ich mehr Unterstützung hätte haben sollen”, sagte Masepin an Haas gerichtet. Die Vorbereitung auf die am 20. März mit dem GP von Bahrain beginnende Saison ist für den Rennstall also alles andere als optimal.
Sportlich möchte Haas heuer einen Schritt vorwärts machen, nachdem man in der WM-Saison 2021 das einzige Formel-1-Team war, das keinen Punkt erzielte. Man hatte sich voll und ganz auf die Entwicklung des Autos für die großen Regeländerungen dieses Jahres konzentriert.
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