Das große Ziel Klassenerhalt ist mit dem Einzug unter die Top sechs vorzeitig fixiert. “Wir können jetzt die Meistergruppe genießen und nur gewinnen”, erklärte Blau-Weiß-Trainer Gerald Scheiblehner. Man wolle nun den letzten Platz im oberen Play-off vermeiden. “Wir sind realistisch und bescheiden, aber was haben wir zu verlieren? Wir wollen den Fans Leidenschaft bieten. Was am Ende rauskommt, das werden wir sehen”, meinte Scheiblehner.

Der Coach, der den Club bereits ins Oberhaus geführt hat, gilt als einer der Erfolgsgaranten. Dazu verfügt man über eine stabile Defensive und mit dem 13-fachen Saisontorschützen Ronivaldo über den treffsichersten Spieler dieser Ligasaison. Zuletzt gab es auch Erfolgsmeldungen abseits des Rasens – der Club ist schuldenfrei, wie Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek vermeldete. “Wir wollen uns als mittelständischer Bundesligist etablieren, und das ist uns jetzt einmal gelungen”, resümierte Peschek.

Scheiblehner freut sich über "speziellen" Erfolg

Der seit 2021 amtierende Scheiblehner erinnerte in der Stunde des Triumphs noch einmal an die Erfolge der jüngeren Vergangenheit. “Es ist schon sehr besonders. Ich weiß, wo der Verein herkommt und war in den letzten Jahren bei der Entwicklung dabei. Ich durfte ein Teil davon sein, und wenn man dann am Ende gemeinsam mit der Mannschaft vor den eigenen Fans so einen Erfolg feiern darf, dann ist es einfach sehr speziell.”

Bei aller Euphorie wurde aber auch nicht auf warnende Worte vergessen. “Der Club muss aufpassen. Jetzt geht es nicht mehr nach oben. Wir müssen schauen, dass wir gut mit der Situation umgehen, auch im nächsten Jahr. Das wird eine große Herausforderung”, sagte Scheiblehner. Dass es ausgerechnet im Fernduell mit dem LASK zu einem Platz in der Meistergruppe gereicht hat, verleihe dem Erfolg keine besondere Note, beteuerte der 48-Jährige. “Ich möchte nicht schadenfroh sein. Der LASK hat in den letzten Wochen eine tolle Performance abgeliefert.”

Tatsächlich waren die Athletiker als erfolgreichstes Team des Frühjahrs in das Entscheidungsspiel in Graz gegangen, sie hatten aber mit dem Gastspiel beim Meister auch das schwerste Los vor der Brust und konnten Sturm nur selten fordern. Dass die eingespielte Defensivzentrale von Kapitän Philipp Ziereis und Hrvoje Smolcic ausfiel und drei weitere Stammspieler der vergangenen Wochen ebenfalls fehlten, machte die Sache nicht leichter. “Wir haben es nicht heute versäumt, wir haben 22 Runden die Chance gehabt, Punkte zu sammeln. Wir haben es einfach nicht verdient”, sagte Trainer Markus Schopp.

Säumel spendete Schopp Trost

Der Steirer hatte den LASK im September vom glücklosen Thomas Darazs übernommen, seine Prinzipien aber erst zu spät implementieren können. Immerhin spendete Sturm-Coach Jürgen Säumel Trost. “Er hat die Mannschaft sensationell entwickelt, man sieht seine klare Handschrift”, erklärte der einstige Co-Trainer Schopps bei Hartberg.

APA/ERWIN SCHERIAU

Kaufen kann sich der LASK davon nichts. Er muss hoffen, via Europacup-Play-off die Saison zumindest noch versöhnlich abzuschließen. Diese Mission starten Robert Zulj und Co. mit 15 Punkten und damit nur zwei mehr als der erste Verfolger Hartberg. “Wir müssen den Weg annehmen. Man kann aus so einem Moment sehr viel mitnehmen, man muss mutige Entscheidungen treffen”, meinte Schopp, der immerhin noch auf einen Titel hoffen darf. Im Cupsemifinale geht es am 2. April daheim gegen den WAC.

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Kommentare

  • RB sagt:

    Die Ursachen liegen bei Sageder, Darazs und Vujanovic.
    Schopp wird noch einige Zeit brauchen, den Kader bereinigen und da gibts auch noch den Gruber …….