Während die Frauen-Europameisterschaft mit dem Finale zwischen England und Spanien zu Ende ging, wächst in Wien der Unmut. In der Frauen-Landesliga kicken inzwischen auch Transpersonen mit, die äußerlich noch deutlich männliche Züge wie Bartwuchs oder markante Gesichtszüge zeigen, berichtet der Kurier.

Lücke im Regulativ

Ermöglicht wird dies durch eine Lücke im Regulativ: Ein amtlicher Ausweis mit dem Eintrag „weiblich“ reicht aus, um in Frauenbewerben mitzuspielen. Damit sind dem Wiener Verband die Hände gebunden. Karl Frank, Obmann des Frauenausschusses, pocht nun auf eine klare Regelung: „Der ÖFB wird sich endlich mit dem Thema beschäftigen müssen, denn es wird immer mehr solche Fälle geben.“

Sportstadtrat Hacker findet es „komisch“

Die Diskussion ist brisant: Befürworter fordern Gleichberechtigung für alle Geschlechter-Identitäten, Kritiker warnen hingegen vor Verletzungsgefahren und Wettbewerbsverzerrung. „Es will hier doch niemand irgendjemanden diskriminieren, ganz im Gegenteil. Aber wenn man sich als Beispiel das 7:1 der Luzerner U14 gegen die Frauennationalmannschaft der Schweiz hernimmt, zeigt sich, dass es biologisch einfach unfair ist“, fasst ein User auf X (vormals Twitter) die Situation zusammen.

Wiens Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der von derartigen Fällen nach eigenen Angaben nichts wusste, meinte im Kurier-Interview, dass er sich nicht einmischen werde: „Aber ich finde es persönlich komisch.“

Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ)IMAGO/IMAGO / SEPA.Media

FIFA bleibt untätig

Die FIFA zeigt sich bislang untätig. Der ÖFB verweist auf die Sensibilität des Themas und beobachtet die Lage – doch eine Lösung drängt.

Als Ausweg werden Modelle wie gemischte Ligen oder eine offene Klasse für alle Geschlechter diskutiert. „Das wird irgendwann sowieso kommen“, so Frank.