Großer Ärger bei Formel-1-Fahrern: Weltverband erhöht Maximal-Bußgeld
Der Weltverband der Formel 1 hat die Bußgelder für schwere Regelverstöße drastisch erhöht. Das sorgt bei den Fahrern für großen Ärger. “Ich halte es für ziemlich lächerlich, dass ein Fahrer mit einer Geldstrafe von einer Million Euro belegt werden könnte”, sagte etwa Mercedes-Pilot George Russell.
Formel-1-Fahrer müssen bei Regelverstößen in Zukunft noch tiefer in die Tasche greifen. Der Weltverband hat am Donnerstag das maximal mögliche Bußgeld von 250.000 Euro auf eine Million Euro erhöht. Als Grund für den satten Aufschlag nannte die FIA die Tatsache, dass die Summe zuvor zwölf Jahre unverändert geblieben sei und nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen des Motorsports entspreche. Betroffen von der Anpassung sind alle Verstöße im Rahmen eines Formel-1-Wochenendes, die von den Rennkommissaren geahndet werden.
Dem Sportkodex der FIA zufolge müssen Geldstrafen innerhalb von 48 Stunden nach Verkündung bezahlt werden. Säumige Zahler werden demnach so lange gesperrt, bis das Bußgeld entrichtet ist.
Großer Ärger bei Formel-1-Fahrern
Die drastische Erhöhung des Bußgelds sorgt bei den Formel-1-Fahrern für großen Ärger. Allen voran George Russell äußerte vor dem Grand Prix in Austin seinen Unmut. “Ich halte es für ziemlich lächerlich, dass ein Fahrer mit einer Geldstrafe von einer Million Euro belegt werden könnte”, sagte der Mercedes-Pilot. Russell ist zugleich einer der Direktoren in der Fahrergewerkschaft. Die Bußgelder seien “außer Kontrolle” geraten, betonte Russell.
Der Brite kündigte an, das Thema bei der Fahrersitzung in Austin ansprechen zu wollen. “Diese Zahlen sind einfach aus der Luft gegriffen. Es gibt so viele Probleme in der Welt und so viel Armut, wie kann ein Weltverband dann sechsstellige und siebenstellige Geldstrafen erfinden?”, fragte Russell. Teamkollege Hamilton wurde zuletzt nach seinem Ausfall in Katar zu 50.000 Euro Strafe für das Überqueren der Strecke während des Rennens verdonnert. Red-Bull-Star Max Verstappen wurde zu einem Bußgeld in gleicher Höhe verurteilt, weil er 2021 in Brasilien regelwidrig den Heckflügel an Hamiltons Mercedes angefasst hatte. “Wenn das 50.000 Euro kostet, würde ich gern wissen, was man für eine Million machen muss”, sagte der Niederländer.
Auch Charles Leclerc äußerte sich zur Erhöhung der Bußgelder. “Das ist eine Menge Geld. Einige Fahrer verdienen weniger als das”, sagte der Ferrari-Pilot. Rekordweltmeister Lewis Hamilton zeigte sich unsicher, welche Vergehen überhaupt mit Strafen in derartiger Höhe belegt sein könnten. “Wir müssen wirklich darüber nachdenken, welche Botschaften das an die Zuschauer sendet”, sagte der Mercedes-Superstar.
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