Grotesk: Umwelt-Schützer drehen Kickern das Licht aus
Eine absolute Groteske beschäftigt derzeit die Salzburger Fußballwelt: Der Regionalligist Austria Salzburg verliert seine sportliche Heimat, weil die neue Flutlicht-Anlage nicht den strengen Vorgaben von Umweltschützern entsprechen. Jetzt müssen die Kicker ihr Stadion aufgeben – oder künftig im Dunkeln spielen.
Vurschrift is Vurschrift-Hammer hat wieder zugeschlagen und diesmal trifft es den Fußballverein Austria Salzburg. Dieser darf sein Flutlicht nicht mehr aufdrehen, weil die Anlage, die vor sechs Jahren um 1,157 Millionen Euro erneuert worden ist, nicht mehr den aktuellen Standards entspricht: “Mit 5000 statt 3000 Kelvin ist die Lichtfarbe der Masten zu hoch. Hinzu kommen weitere Kennzahlen und Richtlinien, die nicht den Anforderungen entsprechen. Auch Tiere wie Insekten, Vögel und Fledermäuse spielen eine Rolle”, erklärt Markus Pointinger von der Landesumweltanwaltschaft gegenüber SALZBURG24.
"Der Schiedsrichter dachte, wir verarschen ihn"
Die Folge: Die Spieler kicken im Dunkeln. “Fakt ist, dass wir unser Licht derzeit nicht einschalten dürfen – das wurde uns mündlich mitgeteilt”, heißt es dazu von Seiten des Vereins. Daraufhin wurden alle Abendspiele entweder vorverlegt – oder komplett gestrichen. “Beim Spiel gegen Seekirchen, das vor neun Tagen um 17 Uhr angepfiffen wurde, wollte der Schiedsrichter das Licht einschalten lassen. Als wir ihm erklärten, dass wir das nicht dürfen, glaubte er, wir verarschen ihn”, zeigt Markus Eichbauer, Infrastruktur-Beauftragter des Sportvereins, auf S24-Anfrage die Probleme aus. Nach jetzigem Stand muss der Verein das Flutlicht komplett abmontieren. Ob es einen neues Licht geben wird, darf bezweifelt werden. Der Drittligist mit einer langen Tradition hat finanzielle Probleme. Womöglich bleibt das Stadion nicht nur dunkel, sondern vielleicht ab 2024 komplett zu.
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