"Halts Maul": Werder-Fans gehen auf Sportdirektor Freund los
Christoph Freund hat Jerome Boateng, der zuletzt bei den Bayern trainiert hat in Schutz genommen. Der Innenverteidiger sah sich zuletzt mit Gewaltvorwürfen gegen seine Ex-Frau konfrontiert. Daraufhin meinte der Bayern-Sportdirektor, dass es sich “um eine private Geschichte” handle. Nun haben die Fans von Werder Bremen den Ex-Salzburg-Sportchef mit einem Plakat attackiert.
Der FC Bayern hat zuletzt für eine Überraschung gesorgt. Niemand geringerer als Jerome Boateng trainierte mit dem deutschen Rekordmeister mit. Der Innenverteidiger erhielt nach zuletzt zwei Jahren bei Olympique Lyon keinen neuen Vertrag und war vereinslos. Die überraschende Idee, den zweimaligen Triplesieger Boateng zum FC Bayern zurückzuholen, hatte Kritik hervorgerufen.
Denn im öffentlichen Fokus war zuletzt weniger der Sportler, sondern vor allem der Privatmann Boateng präsent. Dieser steht vor einem neuen Strafprozess in Bayern, weil ihm vorgeworfen wird, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben. Boateng beklagt ein unfaires Verfahren und eine Vorverurteilung.
Freund´s Aussagen sorgen für Zündstoff
Daraufhin nahm Christoph Freund Boateng in Schutz. Das Gerichtsverfahren sei Boatengs “private Geschichte.” Diese Aussage hat für Kritik gesorgt. Die Opfervertretung “Weißer Ring” wies die Aussage von Freund scharf zurück. “Häusliche Gewalt ist keine Privatsache, sondern ein massives gesellschaftliches Problem.”
Wegen der Vorwürfe war der Fußballer im Vorjahr wegen Körperverletzung und Beleidigung in zweiter Instanz zu einer Geldstrafe von 1,2 Millionen Euro verurteilt worden. Das Bayerische Oberste Landesgericht hat das Urteil jedoch jüngst wegen eklatanter Rechtsfehler aufgehoben.
Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Christoph Freund Halts Maul!
— Alex (@Alexoutofhoffe) October 7, 2023
Ganz starkes Statement von Werders Kurve gegenüber Bayern und Thema Boateng#SVWTSG pic.twitter.com/1SEy28sXLi
Freund betonten stets, dass man den Spieler aufgrund von sportlichen Kriterien bewerten wolle. Letztlich hat man allerdings von einer Verpflichtung abgesehen. “Partnerschaftsgewalt ist niemals Privatsache – egal ob sie von prominenten Profifußballern ausgeht oder vom Arbeitskollegen, vom Nachbarn, oder vom besten Freund”, teilte eine Sprecherin der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes nun mit. “Die Aussage des Bayern-Sportchefs (‘Privatgeschichte’) war ein fatales Signal – an alle Fans, an die Öffentlichkeit, an Betroffene und nicht zuletzt an Täter.”
Nun haben sich auch die Fans von Werder Bremen zu Wort gemeldet. “Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache. Christoph Freund, halt‘s Maul,” war auf einem Transparent beim Heimpiel gegen Hoffenheim (2:3) zu lesen.
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