Historisches ÖSV-Debakel im Riesentorlauf von Jasna - Hector siegt
Die ÖSV-Damen mussten in Jasna (Slowakei) ein Debakel hinnehmen. Keine einzige Österreicherin schaffte es im Riesentorlauf am Samstag ins Klassement. Den Sieg holte sich die Schwedin Sara Hector vor Mikaela Shiffrin und Alice Robinson. Das Rennen wurde vom schweren Sturz von Lokalmatadorin Petra Vlhova überschattet.
Die Schwedin Sara Hector holte sich in einem skurril anmutenden Rennen den Sieg in überlegener Manier vor US-Topstar Mikaela Shiffrin (+1,52 Sekunden) und der Neuseeländerin Alice Robinson (+2,71).
Eine herbe Enttäuschung gab es hingegen für die ÖSV-Läuferinnen. Keine einzige Österreicherin schaffte es letztlich ins Klassement – erstmals seit dem13. März 1985 in Lake Placid. Ricarda Haaser, nach dem ersten Lauf noch auf Platz zwölf, ist im zweiten Durchgang ausgeschieden.
Historisches ÖSV-Debakel
Für neun von zehn Österreicherinnen war der Arbeitstag nach einer Fahrt vorbei. Nur eine ÖSV-Athletin in einem Riesentorlauf-Weltcup-Klassement hatte es zuletzt am 21. November 1996 in Park City gegeben – damals allerdings mit Antina Wachter auf Platz zwei. Selbst diese Marke hielt nicht. Die Halbzeit-Zwölfte Haaser rutschte mit fast einer Sekunde Vorsprung am Innenski weg.
Julia Scheib (38./+5,70), Franziska Gritsch (43./+5,82), Katharina Liensberger (47./+6,22) oder Katharina Truppe (50./+6,40) pendelten emotional zwischen Ungläubigkeit und Ärger. “Wenn man im Ziel 5,70 Sekunden Rückstand sieht, was will man da noch sagen? Der Rückstand wundert mich aber nicht, weil ich vom ersten Tor weg nur gerutscht bin, ich habe keinen Grip gehabt”, sagte die völlig bediente Scheib.
“Es ist brutal zu fahren, sehr, sehr rutschig”, erklärte Gritsch. Hector, die ihren ersten Sieg seit 2022 am Kronplatz feierte, meinte hingegen: “Ich finde die Piste super, es ist eisig, aber schön mit Grip. Ich hatte so viel Spaß heute hier zu fahren.” Für Shiffrin war die Angelegenheit eine Vertrauens- und Kraftfrage. “Ich glaube, mit diesem einzigartigen Untergrund musst du dich 100 Prozent sicher fühlen. Wenn du das nicht spürst, verlierst du eine Unmenge an Zeit.” Die US-Amerikanerin sagte auch: “Man muss sehr stark in den Beinen sein.”
Schwerer Vlhova-Sturz
Die slowakischen Fans waren zu Tausenden an die Strecke gepilgert, um ihr Skiidol zu sehen. Doch die Hochstimmung war jäh getrübt. Vlhova schied im ersten alpinen Weltcup-Rennen in ihrem Land seit knapp drei Jahren früh aus. Nach 15 Fahrsekunden des ersten Durchgangs rutschte der Topstar am Innenski weg. Betroffen scheint das linke Knie zu sein. Sie wurde mit dem Akia abtransportiert und im Spital genaueren Untersuchungen unterzogen. Ihr Einsatz im Slalom am Sonntag (9.30/12.15 Uhr) war fraglich.
Auch die Disziplinführende Federica Brignone schied früh aus. Ex-Läuferin Nicole Hosp sah bei ihrer Kamerafahrt ebenfalls nicht das Ziel, die Tirolerin fehlte dem ORF anschließend als Co-Kommentatorin. Sie habe Schmerzen im Knie, hieß es.
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