Journalisten applaudierten: So wurde Messi bei Paris St. Germain präsentiert
Es ist definitiv der Transfer des Sommers: Lionel Messi wechselt offiziell vom FC Barcelona zu Paris St. Germain. An der Seine wurde der sechsfache Weltfußballer des Jahres bei seiner Vorstellung wie ein Messias empfangen. Ohrenbetäubender Lärm, bengalische Feuer, Fans in Ekstase. Messi erlebte bei seinem ersten Wechsel als Profi ein Spektakel. Der 34-Jährige will das in Angriff nehmen, wovon die Clubbesitzer aus Katar träumen: den Gewinn der Champions League.
Skurrile Szenen spielten sich am Mittwoch in den Katakomben des Parc des Princes ab, als Messi an der Seite von PSG-Chef Nasser Al-Khelaifi seine erste Pressekonferenz als Spieler der Pariser beendet hatte. Journalisten applaudierten, “Messi, Messi“-Rufe hallten durch den Raum. Derweil warteten vor dem Stadion einige Hunderte Fans, um dem Superstar die Ehre zu erweisen. “Es ist Wahnsinn seit meiner Ankunft”, sagte Messi an einem durchinszenierten Tag.
Er sei glücklich, hier zu sein, meinte der Argentinier, der keine 72 Stunden zuvor bei seinem Abschied in Barcelona noch bittere Tränen geweint hatte. Begleitet wurde Messi wie schon bei seiner Abschiedspressekonferenz am vergangenen Sonntag von seiner Ehefrau und den drei Söhnen, die bereits das neue Trikot ihres berühmten Papas mit der Nummer 30 trugen.
Schon eine Stunde bevor Messi das Wort ergriff, ging PSG mit seiner Liveübertragung auf Sendung. Vor dem Shop des Pariser Clubs in der City reihten sich die Fans ebenso geduldig wie voller Vorfreude in einer langen Schlange ein, um noch ein Trikot des neuen Stars zu kaufen. Die Marketing-Maschinerie wird dem Club trotz üppigem Gehalt für Messi auch einiges einbringen. “Er ist eine unglaubliche Bereicherung für den Club”, sagte Al-Khelaifi wohl nicht nur mit Blick auf die sportlichen Ziele. Die Verpflichtung von Messi sei ein großer Gewinn. “Aber auch für die anderen Clubs, die Liga und die Stadt Paris.”
Messi ist das Meisterstück der Clubbesitzer aus Katar. 35 Titel während seiner Zeit – mit den Jugendjahren insgesamt 21 Jahre – beim FC Barcelona sprechen für sich. Die Champions League hat Messi bereits viermal gewonnen, Titel Nummer fünf soll bald dazukommen. “Das ist es, warum ich hier bin. Mein Traum ist es, ein weiteres Mal die Champions League zu gewinnen. Und ich denke, das ist der ideale Platz dafür”, betonte der Starstürmer. Zumindest bis 2023 wird er in Paris bleiben. Danach gibt es eine Option auf ein weiteres Jahr. Zumindest 35 Mio. Euro soll er fix im Jahr verdienen.
Wann er sein Debüt für PSG gibt, ist offen. “Ich weiß es nicht. Ich komme aus den Ferien, war einen Monat nicht auf dem Platz”, sagte Messi, der nach dem Gewinn der Copa America mit der argentinischen Nationalmannschaft Urlaub in Florida und auf Ibiza gemacht hatte. Er brauche sicher eine Vorbereitung, bevor er wieder spielen könne. “Ich hoffe, es wird so früh wie möglich sein.” Die französische Ligue 1 hat am vergangenen Wochenende begonnen. Die nationalen Bewerbe sollen wohl am Ende nur als Vorbereitung auf den großen Coup dienen.
Bereits am Dienstag hatte die “Messimania” Paris erreicht. Mehrere Hundert Fans hatten den Superstar auf dem kleinen Flughafen Le Bourget empfangen, ehe PSG am Abend nach erfolgreichem Medizincheck den Transfer offiziell machte. In eine Pariser Mannschaft, die er teilweise gut kennt. Mit Neymar spielte er bei Barcelona, mit Angel di Maria viele Jahre im argentinischen Nationalteam. Trainer Mauricio Pochettino ist ebenfalls Argentinier. Der bei Real Madrid gefragte Kylian Mbappe soll vom Bleiben überzeugt werden.
21 Jahre spielte der 34-Jährige aus Rosario für Barcelona, für die Katalanen erzielte er in 778 Spielen 672 Tore. Er hätte gerne für seinen Stammclub weitergespielt, doch die Regeln der spanischen La Liga ließen eine Weiterbeschäftigung aufgrund zu hoher Ausgaben des hoch verschuldeten Vereins nicht zu. Die Verhandlungen scheiterten, Messi war laut Berichten aus Spanien tieftraurig. Er sei Barcelona und seinen Fans für immer dankbar, betonte Messi am Mittwoch erneut. “Sie wissen, dass ich es mag zu gewinnen, dass ich ein Sieger bin. Das will ich weiter verfolgen.” Dabei auf Barcelona zu treffen, in einem anderen als dem Barca-Trikot im Camp Nou zu spielen, würde sich “verrückt” anfühlen. (APA/dpa/red.)
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