"Kein Held": Star-Journalist teilt gegen russischen Eishockey-Star aus
Die Situation in der Ukraine hat auch die Sportwelt verändert. So wurden russische und weißrussische Sportler in fast allen Sportarten von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Die National Hockey League (NHL) ist hier eine Ausnahme. Nun teilte Journalist Larry Brooks gegen den russischen Superstar Alexander Owetschkin aus.
Schon seit Monaten hat die Situation in der Ukraine auch Auswirkungen auf den Sport. Als Konsequenz auf den Angriffskrieg in der Ukraine hat man russische und weißrussische Sportler mit wenigen Ausnahmen von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Die National Hockey League (NHL), die beste Eishockey-Liga der Welt hat hier eine Ausnahme gemacht. So darf etwa Superstar Alexander Owetschkin weiterhin für die Washington Capitals auflaufen und auf Torjagd gehen.
Das schmeckt Larry Brooks, der als Journalist bei der New York Post arbeitet überhaupt nicht. “Ovechkin ist kein Held. Er verdient es nicht, gefeiert zu werden,” schrieb Brooks. Der russische Eishockey-Star pflegt bekanntermaßen ein sehr gutes Verhältnis zu Wladimir Putin. So hat er auf seinem Instagram-Profil immer noch ein Foto mit dem russischen Präsidenten als Profilbild. Putin machte Ovechkin zum Gesicht der Olympischen Spiele 2014 in Sotchi, hat ihm darüber hinaus auch ein Hochzeitsgeschenk gemacht. 2017 hat sich der russische Eishockey-Star dazu entschieden, Putin weiterhin zu unterstützen, damit dieser an der Macht bleiben kann.
Gemeinsam mit anderen Sportlern gründete Ovechkin sogar eine Gruppe, die den Namen “PutinTeam” trägt. Erst in der Nacht auf Sonntag hat Ovechkin seinen 30. Hattrick in seiner Karriere erzielt. Damit rückte er auch näher an den Rekord von Wayne Gretzky. Insgesamt hält der Russe bei 806 Treffern in der NHL. Doch seine sportlichen Erfolge werden immer wieder durch Aussagen abseits des Eises in den Schatten gestellt. Außerdem macht er kein Geheimnis daraus, dass er den Angriffskrieg in der Ukraine unterstützt. In den sozialen Medien teilte er ein Foto mit dem Hashtag “Rettet unsere Kinder vor dem Faschismus.” Zwar betonte er, dass er keinen Krieg wolle. Doch Ovechkin untermauerte seine Loyalität gegenüber Putin.
Der Journalist der New York Post meinte weiter: “Seine Leistungen auf dem Eis kann man heute noch schätzen und vielleicht sogar bestaunen. Aber die Aufregung ist verflogen. Rein emotional betrachtet ist der Eishockeyspieler Ovechkin nicht mehr von dem politisch aktiven Bürger zu unterscheiden. Es ist unmöglich, einen Mann zu feiern, der sich seit Jahren öffentlich zum Unterstützer der völkermörderischen Regierung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erklärt. Immerhin versuchte er noch 2017, eine Bewegung zu leiten, die ihn unterstützte,” schrieb Brooks. In seiner Kolumne verwies er darauf, dass man im Fall von Ovechkin Politik und Sport nicht mehr voneinander trennen könne. “Er machte sich bereits zu einer politischen Person,” verwies Brooks.
Kaum mehr russische Spieler in Europa
Darüber hinaus stellte Brooks eine brisante Frage: “Hätte man einen Baseball-Spieler deutscher Herkunft in den 40er-Jahren in den USA gefeiert, wenn er ein glühender Anhänger von Adolf Hitler gewesen wäre?” Doch auch andere Journalisten üben Kritik am Schweigen der USA in dieser Causa. Brian Lilley von der Toronto Sun fügte hinzu: “Können Sie jemanden, der zweifellos ein unglaublicher Sportler ist, von den Überzeugungen trennen, die er unterstützt, einschließlich der Ermordung politischer Gegner und der Invasion eines anderen Landes?
In Europa herrscht hingegen ein klarer Tenor. Tschechien, Schweden, Finnland sowie andere Länder stellten klar: Wenn ein Spieler in der russischen Kontinantal Hockey League (KHL) spielt, wird er nicht mehr in die Nationalmannschaft einberufen. Auch in den europäischen Ligen spielen immer weniger russische Akteure.
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