Mann prügelt sich ins Frauen-Finale von Paris: Das ganze Stadion feiert die Schande
Imane Khelif (25) steht im olympischen Box-Finale der Frauen (Damen, 66 Kilo). Auch die Fans leisteten ihren Beitrag: Das Stadion war den gesamten Abend klar in algerischer Hand. Thailändische Fans gingen enttäuscht nach Hause. Sie hätten sich einen fairen Wettbewerb unter Boxerinnen gewünscht.
Knapp 15.000 Zuschauer passen in das Stadion “Philippe Chatrier” – es ist eigentlich für Tennis ausgelegt. Doch am Dienstagabend wurde es für knapp 11.000 Menschen zum Tempel des Boxsports – mit einem kräftigen Haken von unten. Der Algerier Imane Khelif (25) kämpft weiter in der Frauenklasse bis 66 Kilogramm und besiegt per Testosteron-Vorteil die thailändische Vize-Weltmeisterin Janjaem Suwannapheng (23) nach drei Runden über die Wertung der Kampfrichter.
Pariser Stadion fest in algerischer Hand
Dass Khelif im direkten Vergleich mit ihrer thailändischen Konkurrentin rund einen Kopf größer ist – geschenkt. Doch durchschnittlich 162 Prozent mehr Schlagkraft (Studie der Universität Utah) sind doch ein Indiz dafür, dass Männer nicht beim Frauenboxen mitmachen sollten. Zudem war Khelif bei der WM 2023 nachgewiesen worden, dass er ein Mann ist.
Davon wollen zahlreiche Franzosen mit algerischen Wurzeln und algerischem Pass nichts wissen. Sie feiern den Boxer, der schon eine blonde Ungarin und eine Italienerin auf dem Weg zur Goldmedaille wegprügelte. Ihr Schlachtruf: “One, two, three – viva l’Algérie!”
Die Aufregung um das Geschlecht Khelifs sei ein Ablenkungsmanöver, so algerische Fans im Gespräch mit NIUS. Man wolle nur von großen Korruptionsproblemen im Weltverband IBA ablenken. Stattdessen feiern die Fans den Erfolg ihres Ausnahmeboxers. Hunderte Stadionbesucher trugen die algerische Fahne um den Hals.
Algerische Funktionärin feiert Sieg
Am Abend wurden mehrere Halbfinale ausgeboxt. Doch nur zum Khelif-Kampf wurde es richtig voll, für die Algerier ist die sichere Medaille etwas Besonderes. Bisher konnte sich die nordafrikanische Nation, die unter einem autoritären Regime leidet, nur einen Titel am Barren sichern. So erschien die nationale Olympia-Funktionärin Hassiba Boulmerka und feierte die sichere Silber-Medaille für ihr Land. Noch schnell ein Foto mit Fans und dann verschwand die Ex-Sportlerin und heutige Funktionärin wieder mit einem Tross von etwa einem halben Dutzend Männern.
Ob die Olympia-Welt von Los Angeles im Jahr 2028 eine andere sein wird? Zumindest beim Boxen gibt es Hoffnung: Der Streit zwischen Boxverband IBA und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) ist so groß, dass man Boxen bisher nicht ins Programm aufgenommen hat. Wenn Khelif am Freitag bei den Frauen Gold holen wird, hätte man in jedem Fall eine reformwürdige Grundlage.
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