Nach Flop bei Südamerika-Tour: Thiem klagt über "mentale Probleme"
Dominic Thiem musste auch in Chile das frühe Aus hinnehmen. Der Lichtenwörther unterlag in der ersten Runde dem Lokalmatador Cristian Garin mit 2:6,6:7(2). Anschließend sprach die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste von mentalen Problemen.
Es ist bislang nicht das Jahr von Dominic Thiem. Alleine die Südamerika-Tournee war mit nur einem Sieg in drei Spielen ein Flop. Erst am Dienstag (Ortszeit) zog der US-Open-Sieger von 2020 in Chile gegen Lokalmatador Cristian Garin mit 2:6,6:7(2) Die Bilanz ist nicht spurlos am ÖTV-Star vorbeigegangen. Die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste sprach danach erstmals von mentalen Problemen auf dem Platz.
Bereits in Argentinien schied er in der zweiten Runde aus. In Rio packte Dominic Thiem gar nach der ersten Runde die Koffer. So verabschiedete sich der Niederösterreicher also auch beim dritten Sandplatz-Turnier in Folge sehr früh. Seine Krise hat sich zu einem handfesten Problem entwickelt. Inklusive Davis Cup und Qualifikation in Adelaide hat er 2023 nur ein Match in acht Partien gewonnen. Für den Ex-US-Open-Sieger, der am Montag aus Top 100 fallen wird, wäre in Südamerika eigentlich fleißiges Punktesammeln angesagt gewesen. Sein ursprüngliches Ziel, sich bis zu den French Open wieder einen Platz in der Gesetztenliste (Top 32) zu erspielen, ist aktuell in weiter Ferne. Dazu braucht Thiem eine Leistungsexplosion, womöglich bei einem großen Turnier.
Nun geht es für Dominic Thiem ausgerechnet in Indian Wells weiter. Dort gewann er 2019 sein bisher einziges Masters-1000-Turnier. In diesem Jahr darf er dank einer weiteren Wildcard teilnehmen. Es könnte die letzte außerhalb Österreichs für lange Zeit gewesen sein.
"Niveau nicht gut genug"
Thiem gab sich bei der Pressekonferenz nach der jüngsten Niederlage noch eher zurückhaltend. Anschließend ließ er doch tiefer blicken. “Es ist ein tolles Turnier, ich hatte eine großartige Zeit hier und auch das Publikum war sehr gut. Offensichtlich war mein Niveau heute nicht gut genug. Ich muss weiterarbeiten und mich auf Indian Wells fokussieren”, meinte der hörbar verkühlte Ex-Weltranglisten-Dritte.”
Genauer nachgefragt, wurde er konkreter. “Ich konnte mich nicht wirklich fokussieren, viele Dinge war nicht gut. Das hat auch viel mit mentalen Dingen zu tun, weil vom Tennis her spiele ich gut, auch im Training”, sagte der 17-fache ATP-Turniersieger und fügte hinzu. “Aber sobald ich auf den Platz gehe, tauchen viele mentale Probleme auf, die ich derzeit einfach nicht lösen kann. Aber ich arbeite daran, ich arbeite an vielen Dingen, um wieder den richtigen Weg zu finden.”
Thiem betonte daraufhin, dass er es seinem Gegner sehr einfach gemacht hätte. Ich bin ehrlich, er hat gut gespielt, aber ich habe es ihm sehr einfach gemacht. Ich war nicht aggressiv genug, ich war zu kurz (in meinen Schlägen) und ich war zu langsam, dann hat er natürlich das Level, um gut auszusehen”, sagte Thiem selbstkritisch. “Wenn ich so spiele, werden viele Spieler gut gegen mich aussehen. Ich war keine schwere Aufgabe für ihn.”
An seinen total verpatzten Saisonstart habe er auf dem Platz nicht gedacht, versicherte der Lichtenwörther. “Ich versuche sehr präsent zu sein, aber es gibt zu viele Up and Downs auch mental, wenn ich auf den Platz gehe”, wiederholte er. “Ich kann nur daran arbeiten und mir eine weitere Chance in Indian Wells geben.”
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