Nach Pfiffen in Ungarn: Kein Kniefall gegen Rassismus von DFB-Team
Am Dienstag knieten beim Duell zwischen England und Deutschland alle Spieler – als Zeichen gegen Rassismus. In Ungarn gab es bei der Geste der englischen Nationalspieler hingegen Pfiffe. Deshalb will die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Samstag auf den Kniefall in Budapest verzichten.
Am Montag knieten beim Kracher zwischen Deutschland und England in München noch Spieler beider Teams – als Zeichen gegen Rassismus. Davor gastierte das englische Nationalteam in Ungarn. Dort gab es nach dem Kniefall der englischen Spieler allerdings Pfiffe in der Puskas Arena. Die Ungarn stehen dem Kniefall kritisch gegenüber. Deshalb will auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft in Budapest auf die Geste verzichten. “Nein, die Überlegungen gab es noch nicht”, sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff am Donnerstag im Teamquartier in Herzogenaurach im Rahmen einer Pressekonferenz.
“Für Ungarn ist jetzt nichts geplant”, merkte Bierhoff vor der Partie an. Am Dienstag knieten vor dem Duell der DFB-Elf mit den “Three Lions” in München alle Akteure auf dem Rasen nieder und wurden dafür von den Fans mit Applaus bedacht. “Es gab vor dem Spiel gegen England die Diskussion, und wir wollten auch diese Aktion der Engländer unterstützen”, sagte Bierhoff. Der ungarische Verband wurde wegen diskriminierenden Verhaltens der Zuschauer während der EM-Spiele gegen Portugal, Frankreich und Deutschland zu zwei UEFA-Heimpflichtspielen ohne Zuschauer verurteilt. Das Strafmaß wurde später auf ein Spiel reduziert.
Die DFB-Elf möchte in Ungarn nach zwei Unentschieden gegen Italien und England (jeweils 1:1) in Budapest endlich voll anschreiben. Sollte kein voller Erfolg gelingen, gerät die Mannschaft von Hansi Flick im Rennen um Platz eins ins Hintertreffen.
Kommentare