Nächster Verband greift durch: Russland-Legionäre werden nicht mehr nominiert
Der tschechische Eishockeyverband wird in Zukunft keine Spieler, die bei einem russischen Team unter Vertrag stehen mehr nominieren. Das teilte man am Donnerstag mit. Damit reagiert der Verband auf den Angriffskrieg in der Ukraine.
Der tschechische Eishockeyverband greift durch! Am Donnerstag gab man bekannt, dass keine Spieler mehr als Russland zu nominieren. Spieler, die in der Kontinantal Hockey League (KHL) spielen werden zukünftig nicht mehr berücksichtigt. “Das Komitee des tschechischen Eishockeyverbandes hat im Rahmen einer Sitzung beschlossen, dass man keine Spieler nominiert, die nach der Invasion in der Ukraine einen Vertrag mit einem KHL-Verein unterschrieben haben,” teilte der Eishockeyverband mit.
Damit folgt man auch dem Beschluss des finnischen und schwedischen Eishockeyverbandes. Diese Verbände teilten bereits mit, dass man auf Spieler, die in der kommenden Saison in Russland spielen werden verzichten wird. Der Verband aus Tschechien wartete zunächst noch ab, da es nach der WM im Mai kein Turnier gab, welche ein schnelles Handeln notwendig gemacht hätte. Ob weitere Verbände nachziehen, bleibt abzuwarten.
Bei den Tschechen sind jedenfalls vier Akteure in der KHL. So haben Verteidiger Libor Sulak, Rudolf Cerveny und Dmitri Jaskin einen Vertrag für die kommende Saison. Dabei hat sich der tschechische Eishockey-Präsident Alois Hadamczik selbst gegen Sanktionen für Sportler ausgesprochen: “Sie kämpfen doch nicht gegen die Demokratie. Schließlich nimmt er kein Gewehr und erschießt Ukrainer. Es ist sehr schlimm, dass Krieg herrscht. Das ist unbestreitbar. Aber wir werden unsere Athleten nicht dafür bestrafen, dass sie nach Russland wollen. Das fühlt sich für mich einfach falsch an.” Allerdings ist Hadamczik nur einer von insgesamt elf stimmberechtigten Personen beim Komitee. Der Beschluss kam schließlich mit einer Mehrheit zustande.
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