In einem frischen Artikel der BBC sind Bilder des algerischen Skandal-Boxers zu sehen, die ihr Ziel verfehlen: Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs platzierte die Aufnahmen in einem Artikel über Khelifs „harte Kindheit“. Darin kam der Onkel, Rachid Jabeur, zu Wort.

Der Beitrag ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Aktivisten unter dem Deckmantel des Journalismus gegen eine unbequeme Wahrheit anschreiben. Fakt ist: Imane Khelif wurde 2023 bei der Box-WM der Frauen ausgeschlossen, weil bei Bluttests herauskam, dass er ein Mann ist. Dem Internationalen Olympischen Komitee ist das egal, weil in seinem Pass „weiblich“ steht. Und anstatt sich um die weiblichen Gegner zu sorgen, schützt man lieber den überlegenen Mann. Am Freitag kann Khelif Olympia-Gold gewinnen.

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Vor ein paar Tagen trat Khelifs Vater in die Öffentlichkeit und zeigte die Geburtsurkunde. Blöd nur, dass sie erst 2018 ausgestellt worden war – pünktlich zu Beginn der umstrittenen Box-Karriere. Nun also sollte der Onkel die Geschichte geraderücken. Rachid Jabeur lieferte zwei Fotos, die erneut die Geschichte des jungen Mannes umdichten sollten.

Markante Gesichtszüge

Verschleiert die Familie von Imane Khelif mit Photoshop sein Geschlecht? Bei dem Programm handelt es sich um eine professionelle Bildbearbeitungssoftware, die für die ersten sieben Tage kostenlos zu haben ist. Damit lassen sich besonders Gesichter hervorragend verändern. Es gibt aber auch dutzende Apps, mit denen jedes Kind Gesichter am Handy morphen kann.

Betrachtet man das Foto, auf dem Khelif die beige Adidas-Jacke trägt, fällt sofort auf: Der Onkel hat markante Gesichtszüge, bei Khelif wirkt alles glatt gebügelt. Dafür bietet das Programm zum Beispiel den sogenannten Klonstempel: Damit können selbst Anfänger Hautpartien ohne Bartstoppel „kopieren“ und Hautpartien mit Bartstoppeln „übermalen“. Auch Weichzeichner-Filter sind ziemlich offensichtlich angewendet worden. Nebenbei auffällig: wie schmal die Oberlippe des Algeriers früher war…

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Auch der textliche Inhalt des BBC-Beitrags ist verräterisch: Imane Khelif (Vater Schafhirte und Schmied, Mutter verkaufte Altmetall und Couscous) wuchs demnach in dem abgelegenen Dorf Ain Mesbah (zwei Moscheen, ein Gefängnis) auf. Jungs durften draußen spielen, Mädchen blieben im Haus. Ausgerechnet Imane Khelif durfte aber angeblich mit Jungen draußen Fußball spielen, wurde dabei dann von einem Trainer entdeckt, der beim Kicken das Talent fürs Prügeln erkannt haben will …

Der Onkel lieferte der BBC nicht nur Fotos und eine rührselige Geschichte. Er hatte auch ein Zitat parat, dass die Öffentlichkeit schon mal gehört hat: „Imane wurde als Frau geboren und ist eine Frau.“ Ein IOC-Sprecher hatte das zu Beginn der Box-Kämpfe in Paris so formuliert: „Imane Khelif wurde als Frau geboren, wurde als Frau registriert und lebt ihr Leben als Frau.“

Da hat der Onkel doch gut aufgepasst …