ÖFB-Präsident Mitterdorfer geht, das Chaos im Verband bleibt bestehen
Der Rücktritt von Präsident Klaus Mitterdorfer bildet den vorläufigen Höhepunkt, aber noch lange nicht den Endpunkt eines Machtkampfes im ÖFB, der mit Vehemenz ausgetragen wird.
Die Frontlinien wechseln ständig und ziehen sich quer durch das Präsidium, involviert sind auch Sponsoren und sogar Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler. Letztere stehen momentan als Sieger da, der klare Verlierer ist Österreichs größter Sportfachverband in seiner Gesamtheit.
Vor allem in den vergangenen Wochen gab der ÖFB in seiner Außendarstellung ein jämmerliches Bild ab. Öffentliche Wortmeldungen von Landespräsidenten sorgten für permanente Unruhe. Als sich dann noch Rangnick und namhafte Teamspieler wegen der drohenden Entlassung von Geschäftsführer Bernhard Neuhold gegen Mitterdorfer stellten, wurde der Fußball endgültig zu einem Nebenaspekt.
Die Gegner des Kärntners warfen dem scheidenden Präsidenten unter anderem Führungsschwäche vor, und zumindest in einer Sache hatten sie dabei wohl nicht unrecht. Bei seinem Amtsantritt im Juli 2023 war der Dauerstreit zwischen Neuhold und Generalsekretär Thomas Hollerer allgemein bekannt. Mitterdorfer versprach eine schnelle Lösung – und zauderte dennoch. Der Konflikt schwelte weiter, die Reihen formierten sich und am Ende ging es nicht mehr nur um die Personen Neuhold und Hollerer, sondern um Macht, Einfluss und Posten für die dahinterstehenden Personen.
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