Der 66-jährige Chef des steirischen Landesverbandes tritt die Nachfolge von Klaus Mitterdorfer an, der am 21. November seinen Hut nahm. Bartosch wurde im Rahmen der ÖFB-Präsidiumssitzung in Wien zum neuen Vorsitzenden des mit Abstand größten heimischen Sport-Fachverbandes bestellt.

Ursprünglich wäre es laut Statuten einem aus dem Kreis der vier derzeitigen Vizepräsidenten Gerhard Götschhofer (Landesverband Oberösterreich), Josef Geisler (Tirol), Johann Gartner (Niederösterreich) und Philip Thonhauser (Bundesliga) vorbehalten gewesen, auf den Chefsessel vorzurücken. Allerdings hätte es keiner aus diesem Quartett im Präsidium auf eine Mehrheit gebracht beziehungsweise war nicht bei jedem der vier Stellvertreter die Bereitschaft für diesen Job gegeben.

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Vor diesem Hintergrund berief sich ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer auf einen Paragrafen, der eine Statutenänderung außerhalb der Hauptversammlung erlaubt, sollte “Gefahr in Verzug” sein. Das Präsidium stimmte mehrheitlich für die Adaptierung, damit in der aktuellen Situation nicht nur ein Vizepräsident, sondern auch ein “normales” Präsidiumsmitglied zum Verbandsboss aufsteigen darf, und der Weg für Bartosch war frei.

Schwierige Zeiten beim ÖFB

Der Jurist und pensionierte ehemalige Direktor der steirischen Arbeiterkammer übernimmt den ÖFB in schwierigen Zeiten. Öffentlich ausgetragene Streitereien innerhalb des Präsidiums und der Disput um die noch von Mitterdorfer ausgesprochenen Kündigungen von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold und Hollerer schlugen hohe Wellen. Selbst Teamchef Ralf Rangnick und seine Spieler meldeten sich mit teils deftigen Aussagen zu Wort und ergriffen klar Partei für Neuhold.