Olympia-Premiere: Erste Transgender-Athletin tritt im Gewichtheben an
In Tokio wird die erste Transgender-Olympionikin bei den Spielen antreten. Die Neuseeländerin Laurel Hubbard, die früher ein Mann war, muss allerdings dafür sorgen, dass ihr Testosteronspiegel unter einem bestimmten Wert liegt. Sie tritt unter anderem gegen die Österreicherin Sarah Fischer an.
Erstmals wird eine Transgender-Athletin an den Olympischen Spielen teilnehmen. Das Nationale Olympische Komitee Neuseelands (NZOC) nominierte am Montag die Gewichtheberin Laurel Hubbard für die Spiele in Tokio. Die 43-Jährige aus Auckland hieß früher Gavin und ließ 2012 ihr Geschlecht operativ ändern. Sie tritt in der Klasse bis 87 Kilogramm an. Und ist damit eine Konkurrentin der Österreicherin Sarah Fischer.
Klare Regeln für Antritt bei Olympia
“Ich bin dankbar und demütig für die Freundlichkeit und Unterstützung, die mir von so vielen Neuseeländern gegeben wurde”, sagte Hubbard laut Mitteilung des NZOC.
Laut den Regeln des Internationalen Olympischen Komitees muss eine Transfrau zum einen erklären, dass ihre Geschlechtsidentität weiblich ist. Diese Erklärung darf vier Jahre nicht geändert werden. Zudem muss die Athletin nachweisen, dass ihr Testosteronspiegel mindestens zwölf Monate vor dem Wettkampf unter einem bestimmten Wert liegt. Die Richtlinien gelten seit November 2015. “Das übergeordnete sportliche Ziel ist und bleibt die Gewährleistung eines fairen Wettbewerbs”, heißt es darin.
Hubbard war zuvor als männlicher Gewichtheber aktiv
Bis zu ihrer Geschlechtsangleichung war Hubbard als männlicher Gewichtheber aktiv. Als Frau trat sie 2018 bei den Commonwealth Games an, brach sich im Wettkampf den Arm und fiel lange aus. 2019 gewann sie bei den Pazifikspielen im Inselstaat Samoa den Titel. Ihr Start bei Frauen-Wettkämpfen ist nicht unumstritten. Konkurrentinnen sehen Hubbard im Vorteil.
NZOC-Chef Kereyn Smith betonte, dass Hubbard alle Vorgaben und Kriterien für eine Olympia-Teilnahme erfüllt hat. “Wir erkennen an, dass die Geschlechtsidentität im Sport ein hochsensibles und komplexes Thema ist, das eine Balance zwischen Menschenrechten und Fairness auf dem Spielfeld erfordert”, sagte sie. (APA/dpa)
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