Rapid: Motiviert und zuversichtlich trotz Niederlage gegen West Ham
Von all den Rapid-Niederlagen in den vergangenen Wochen hat jene am Donnerstag gegen West Ham wohl zu den weniger bitteren gezählt – die Grün-Weißen haben sich in London wacker geschlagen und haben das 0:2 bereits ohne Magenverstimmung verdaut. Jetzt liegt der Fokus auf dem Match gegen den WSG Tirol am Sonntag.
Rapid hat am Donnerstag in der Fußball-Europa-League die erwartete Niederlage kassiert. Die Hütteldorfer mussten sich West Ham United auswärts 0:2 (0:1) geschlagen geben und warten damit in Gruppe H nach zwei Runden noch auf den ersten Punkt. Declan Rice (29.) und Said Benrahma (94.) erzielten vor rund 58.000 Zuschauern im London Stadium die Tore für den Premier-League-Club, der nun bei zwei Siegen hält.
Bei Rapid kehrte unter anderem Ercan Kara in die Startelf zurück, dafür saß Marco Grüll zunächst auf der Bank. Die Gastgeber traten praktisch in Bestbesetzung an, übernahmen von Beginn an das Kommando und kamen der Führung in der siebenten Minute erstmals ganz nahe. Nach einer Freistoßflanke von Aaron Cresswell landete ein Kopfball von Rice an der Stange. In der 27. Minute folgte der nächste Aluminium-Treffer – diesmal köpfelte Craig Dawson nach einem Corner von Cresswell an die Stange.
Grün-weißes Offensiv-Highlight durch Fountas
Zwei Minuten später fand der Ball dann doch den Weg ins Netz. Rapids Abwehr war unaufmerksam, Michail Antonio tauchte frei im Sechzehner auf und legte für Rice ab, der nur noch einschieben musste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Rapid konzentriert und leidenschaftlich verteidigt, aber offensiv wenig zustande gebracht. Ein Roller von Taxiarchis Fountas in die Arme von West-Ham-Goalie Alphonse Areola war das grün-weiße Offensiv-Highlight auf dem Rasen (14.).
Dafür schalteten manche der über 1.000 mitgereisten Rapid-Fans nach dem Rice-Treffer in den Angriffsmodus und wollten in den angrenzenden West-Ham-Sektor vordringen, was von Ordnern und Polizisten verhindert wurde. Zwischen beiden Sektoren flogen Wasserflaschen, die Situation beruhigte sich aber bald wieder.
Rapid trifft am Sonntag auf WSG Tirol
In der zweiten Hälfte änderte sich bei einsetzendem Regen an der Charakteristik der Partie zunächst wenig – West Ham hatte vorerst alles unter Kontrolle, spielte jedoch nicht mit dem letzten Nachdruck auf das 2:0, was sich beinahe gerächt hätte. Grüll kam nach einem Zweikampf mit Ben Johnson im Sechzehner zu Fall, der deutsche Schiedsrichter Tobias Stieler pfiff zunächst Elfmeter, revidierte allerdings nach Ansicht der TV-Bilder seine Entscheidung (72.).
Danach kämpfte Rapid verbissen um den Ausgleich, konnte sich aber keine zwingende Chance mehr herausarbeiten. West Ham vergab durch die eingewechselten Jarred Bowen (81.) und Pablo Fornals (93.) Möglichkeiten auf das 2:0, ehe Benrahma in der 94. Minute zuschlug.
Damit verließ Rapid zum fünften Mal in den jüngsten sechs Bewerbspartien den Platz als Verlierer. In der Europa League geht es für Grün-Weiß in drei Wochen mit dem Heimspiel gegen Dinamo Zagreb weiter. Bereits am Sonntag treffen die auf dem vorletzten Liga-Tabellenplatz rangierenden Hütteldorfer ebenfalls im Allianz Stadion auf das punktegleiche Schlusslicht WSG Tirol.
Kühbauer und Barisic zufrieden
Trotz Niederlage ist man bei den Grün-Weißen aber nicht unzufrieden über das Ergebnis. Rapid-Trainer Kühbauer meinte zum 0:2 etwa, dass es auch Niederlagen gebe, “wo ich sagen kann, das war in Ordnung”. Ein überwiegend positives Resümee aus dem London-Trip der Hütteldorfer zog auch Sportchef Zoran Barisic: “Alles in allem war es eine wunderbare und gute Erfahrung für die Jungs, sie haben sich tapfer geschlagen und positiv präsentiert.”
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