Salzburg der große Gejagte: Auftakt zur Bundesliga-Saison 2022/23
Am heutigen Freitag (20.30 Uhr) startet die Bundesliga-Saison 2022/23. Red Bull Salzburg ist auch in diesem Jahr der große Gejagte. Die Bullen peilen den zehnten Titel in Folge an.
Die lange Sommerpause hat ein Ende. Heute, Freitag startet um 20.30 Uhr die Bundesliga-Saison 2022/23. Nach einer schweißtreibenden Vorbereitung geht es nun ans Eingemachte. Red Bull Salzburg empfängt zum Auftakt der ersten Runde die Wiener Austria. In den letzten neun Jahren haben die Mozartstädter die Liga nach Belieben dominiert. Auch in diesem Jahr geht Red Bull Salzburg naturgemäß als haushoher Favorit in das Rennen. Die Mannschaft von Matthias Jaissle peilt den zehnten Titel in Folge an.
Allerdings wird es schwer, die letzte Saison zu toppen. Neben dem Meistertitel haben sich die Salzburger auch den ÖFB-Cup gesichert. Darüber hinaus hat die Jaissle-Elf auch in der Champions League erstmals in der Vereinsgeschichte den Einzug in das Achtelfinale geschafft. Die Messlatte liegt also hoch. Zum Auftakt der neuen Saison kommen die Veilchen aus der Bundeshauptstadt.
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— FC Red Bull Salzburg (@RedBullSalzburg) July 22, 2022
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“Wir erwarten ein richtig gutes Fußball-Spiel. Es sind zwei Mannschaften, die beide attraktiven und guten Fußball spielen wollen”, rührte Salzburgs Sportchef Christoph Freund an der Werbetrommel. Die Ausgangslage ist trotz der Plätze eins und drei in der Vorsaison klar. 23 Punkte betrug die Differenz des Meisters zur Austria am Ende, 34 wären es ohne Punkteteilung gewesen.
Keine Diskussion über Favoritenrolle
Die Austria hat keine gute Bilanz gegen die Salzburger vorzuweisen. Die Mannschaft von Manfred Schmidt verlor in der Vorsaison auch alle vier Spiele gegen Salzburg. Drei davon nur mit einem Treffer Differenz, was den Violetten nun Hoffnung gibt. “In den vier Spielen haben wir dreimal wirklich gut ausgesehen”, hielt Manfred Schmid fest. “Wer Favorit ist, brauchen wir nicht diskutieren”, so der Austria-Coach. Mit einer konzentrierten Vorstellung sei ein Punktegewinn aber möglich. Die Qualität in seiner Elf sei vorhanden.
“Zu zwei, drei Chancen werden wir kommen, die müssen wir nützen, sonst wird es nichts zu holen geben”, weiß Schmid. In der Offensive steht Haris Tabakovic nach seiner Oberschenkelblessur womöglich wieder parat. Beginnen dürfte aber der wendigere Muharem Huskovic. Ein Ausfall droht bei Aleksandar Jukic. Der Dreifach-Torschütze beim 7:0 im Cup in Wels ist erkrankt.
Alle Augen auf Miroslav Klose gerichtet
Alle Augen werden auch auf Altach gerichtet sein. Den Vorarlbergern gelang mit der Verpflichtung von Weltmeister und DFB-Rekordtorschütze Miroslav Klose ein echter Coup. Klose wird ab der kommenden Saison Trainer des SCR Altach. Für den Weltmeister von 2014 ist es die erste Trainerstation im Profibereich. Klose ging den Medien in den ersten Wochen in Altach aus dem Weg. Alle Interview-Anfragen wurden auf seinen Wunsch hin blockiert. Der ehemalige Stürmer wollte sich voll und ganz auf seine neue Aufgabe vorbereiten. Sein Schweigen hat Klose dann bei der offiziellen Pressekonferenz zum Saisonauftakt der Bundesliga gebrochen.
Für welche Spielphilosophie der frühere Profi von Bayern München, Werder Bremen, Kaiserslautern oder Lazio Rom steht? “Ballbesitzfußball”, kündigte Klose an. “Ich möchte lange und viel den Ball haben, das Spiel bestimmen.” Er sei ja selbst Stürmer gewesen, “also möchte ich offensiv spielen, sehr dominant, das ist meine Idee von Fußball”.
Sturm Verfolger Nummer eins
Als Verfolger wird Sturm Graz gehandelt. Die Mannschaft von Christian Ilzer hat sich als Vizemeister in der österreichischen Bundesliga als der erste Jäger der Salzburger etabliert. Zunächst geht es für Sturm auswärts gegen den WAC. Dann In der kommenden Woche empfangen die “Schwoazn” zunächst Meister Salzburg in Graz, drei Tage später steht das Hinspiel in der Champions-League-Qualifikation bei Dynamo Kiew oder Fenerbahce Istanbul an. “Wir werden uns bestmöglich auf das Programm, das wir ohnehin nicht beeinflussen können, einstellen”, sagte Ilzer.
Beim WAC fand nach der Vorsaison, die man als Vierter beendete, dagegen ein größerer Umbruch statt. So ging nicht nur der unumschränkte Regisseur Liendl, der nach vier Jahren seinen Abschied vollzog und zum GAK in die 2. Liga wechselte, sondern etwa auch Torhüter Alexander Kofler, Christopher Wernitznig, Sven Sprangler, Eliel Peretz oder Guram Giorbelidze. Zuzüglich der Leihspieler, die zu ihren Stammvereinen zurückmussten, verließen summa summarum zehn Profis den Verein. Dem stehen acht Neuzugänge gegenüber, von denen Simon Piesinger, Konstantin Kerschbaumer, ÖFB-Talent Ervin Omic, der von Juventus Turin kam, sowie Kurzzeit-Rapidler Thierno Ballo die prominentesten sind.
Der Coach ist der alte geblieben. Robin Dutt muss nun eine neue Mannschaft formen. “Wir haben zumindest alle Themen in der Vorbereitung durchbekommen. Wo wir letztlich stehen werden, wird sich zeigen”, sagte der Deutsche, der auch mit einer Systemumstellung operierte und in der Abwehr eine Dreierkette zum Einsatz kommen ließ. “Ich bin aber nicht derjenige, der das System über alles stellt”, so Dutt. Bei Bedarf könne man sofort auf Viererkette umstellen: “Das könne alle.”
Rapid möchte in der kommenden Saison definitiv eine bessere Platzierung als Rang fünf. Die Hütteldorfer haben dafür auch einen Umbruch vollzogen. Mit Rückkehrer Guido Burgstaller hat man einen prominente Verpflichtung im Sturm getätigt. Bei Austria Klagenfurt stellt sich eine große Frage: Werden es die Kärntner in die Top sechs schaffen? Eine Art von Anfangseuphorie wäre angesichts des berühmt-berüchtigten “zweiten Jahrs” nicht von Nachteil. “Wir müssen alles richtig einordnen”, warnte Trainer Peter Pacult dennoch.
Der LASK blieb in der vergangenen Saison mit Rang acht deutlich hinter den Erwartungen. Trainer Dietmar Kühbauer, der im Ligafinale übernahm, gelobte Besserung. Mit einer auch personell umgekrempelten Truppe, aber vorerst noch ohne Königstransfer Robert Zulj sind die Top-Sechs das klare Ziel. Die WSG aus Tirol will auch wie Hartberg nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Bei der SV Ried ist das Ziel klar: Klassenerhalt und eine Verbesserung der Platzierung im Vergleich zur letzten Saison. Immerhin: Der Großteil des Kaders konnte gehalten werden. Außerdem hat man sich im Angriff mit Christoph Monschein verstärkt. Ein großes Fragezeichen gibt es hinter Aufsteiger Austria Lustenau. Wird man die Euphorie am Ende wie die Aufsteiger zuvor auch mitnehmen können?
Antworten auf diese und andere Fragen wird die kommende Spielzeit liefern!
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