Spielerschwund bei ÖFB: 110.000 Kicker weniger seit Pandemie
Beim Sport-Fachverband ist seit der Corona-Pandemie die Zahl der Spieler von 279.000 auf 168.000 geschrumpft. Der ÖFB beginnt nun eine Re-Start-Kampagne: “Überall ist eine Erosion und Stagnation feststellbar, wir müssen dem aktiv entgegensteuern”, sagt ÖFB-Präsident Leo Windtner.
Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) ist von der Corona-Pandemie schwer getroffen worden. In der letzten “Vor-Corona-Saison” 2018/19 waren beim größten Sport-Fachverband rund 279.000 Spieler gemeldet, derzeit sind es nur noch etwa 168.000, wie am Donnerstagabend auf einem Pressetermin bekanntgegeben wurde. Dieser Negativtrend soll nun mit einer Kampagne mit den Parolen “Wir lieben Leder” und “Auf die Plätze! Fußball, los” gestoppt werden.
ÖFB-Präsident: "Virtueller Tsunami" beim Amateur- und Nachwuchs-Fußball
ÖFB-Präsident Leo Windtner sprach im Zusammenhang mit der Pandemie von einem “virtuellen Tsunami. Natürlich geht es dem Fußball wie der gesamten Gesellschaft, vielleicht da und dort mit Verstärkungseffekten. Der Amateur- und Nachwuchs-Fußball ist sicher ein Bereich, der zu den schwer geschädigten gehört”, sagte der Oberösterreicher und ergänzte: “Überall ist eine Erosion und Stagnation feststellbar, wir müssen dem aktiv entgegensteuern. Es wird kein Selbstläufer werden, dass die Jugend und alle, die dem Fußball verbunden sind, von selbst wieder zurückkehren.”
Dazu beitragen soll die von der Agentur “Himmer, Buchheim & Partner” konzipierte, großangelegte Kommunikationsoffensive, die über Medien, Social Media und alle Clubs von der letzten Liga bis zur Bundesliga gelauncht wird und vorerst bis Oktober laufen wird. Der ÖFB nahm dafür laut Geschäftsführer Bernhard Neuhold eine mittlere sechsstellige Summe in die Hand, das Geld dafür stammt auch aus dem Reinerlös der vergangenen EM.
Vier Prozent weniger Vereine, acht Prozent weniger Trainer und Schiedsrichter, drei Prozent weniger Funktionäre
Angesichts der jüngsten Entwicklung erscheinen die Sorgen des ÖFB wegen der Pandemie durchaus berechtigt. Seit Corona gibt es um vier Prozent weniger Vereine (2.218 statt 2.304), jeweils acht Prozent weniger Trainer und Schiedsrichter und drei Prozent weniger Funktionäre. Das dicke Minus bei den gemeldeten Spielerinnen und Spielern ist laut ÖFB zu 28 Prozent auf die Pandemie zurückzuführen, aber auch zu elf Prozent auf neue Berechnungsparameter, durch die zum Beispiel Doppelnennungen von Aktiven beseitigt wurden. (APA/Red)
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