Streit um frühen Weltcup-Auftakt in Sölden: Tiroler ÖVP kritisiert Gewessler
Der früher Weltcup-Auftakt in Sölden sorgt auch in der Politik für heftige Debatten. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) als auch ÖVP-Umweltsprecher Abg. Johannes Schmuckenschlager äußerten sich am Montag im Ö1-Journal skeptisch über die am Wochenende in Sölden angesetzten Rennen. Die Tiroler ÖVP übte hingegen scharfe Kritik an Gewessler.
Die Regierung hat scharfe Kritik am frühen Weltcup-Auftakt in Sölden geübt. der Startschuss zur neuen Ski-Saison erfolgt bereits an diesem Wochenende. Doch die Rennen werden auf dem Rettenbachferner auf einem weißen Kunstschnee-Band über die Bühne gehen. Umweltministerin Leonore Gewessler äußerte sich im Ö1-Journal skeptisch über die am Wochenende in Sölden angesetzten Rennen.
Die Ministerin meinte unter anderem: “Wir haben im Oktober die heißesten Oktober-Tage gehabt, die bisher gemessen wurden. Da ist es für mich unverständlich, warum man auf Biegen und Brechen an einem Skistart im Oktober festhalten muss, weil das versteht wirklich keiner, warum jetzt in diesem Umfeld auf den letzten Gletscherresten schon Ski gefahren werden muss.” Die FIS solle ihre Zeitpläne überdenken, forderte Gewessler.
Kritik von der Tiroler ÖVP
Die Äußerungen der Umweltministerin sorgten indes für Kritik aus den schwarzen Reihen in Tirol. ÖVP-Klubobmann Jakob Wolf fragte, ob Gewessler “nichts anderes zu tun hat, als einen erfolgreichen Austragungsort für den Skiweltcup, wie es Sölden ist, zu kritisieren.”
“Wenn Gewessler hier wirklich was ändern will, soll sie mit der FIS Gespräche führen, statt einen erfolgreichen Austragungsort pauschal zu kritisieren”, attackierte Wolf, auch Bürgermeister der Ötztaler Gemeinde Umhausen, die Ministerin. Im übrigen sei “ihr Chef” der grüne Parteichef, Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler. “Wenn Gewessler es ein Anliegen gewesen wäre, den Skiweltcup erst später zu starten, hätte sie genug Zeit gehabt, um Kogler um Gespräche mit der FIS zu bitten”, ließ Wolf wissen.
Mehr mit Gewessler auf einer Linie und ebenfalls Unverständnis zeigte hingegen Wolf-Parteifreund Schmuckenschlager, zumal die Bilder keine gute Werbung für den Tourismus seien. “Wenn dann die Bilder, die transportiert werden, auch keine Schneelandschaft transportieren, dann ist auch das natürlich zu hinterfragen. Ich glaube, wenn man ein bisschen nach hinten rückt und auch noch sozusagen vor den großen Ski-Openings dran ist, dann wären auch die Bilder entsprechend unterwegs”, sagte der ÖVP-Nationalratsabgeordnete.
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