Taiwan-Mann boxt sich ins Frauen-Finale: Mutige Türkin protestiert mit X-Geste
Was für ein Wahnsinn! Nach Imane Khelif hat auch der zweite Mann das Olympia-Finale im Frauen-Boxen erreicht: Lin Yu-ting aus Taiwan (28) besiegte am Mittwochabend die Türkin Esra Yildiz Kahraman (27).
In dem zur Box-Arena umfunktionierten Tennis-Tempel Roland Garros prügelten beide Halbfinalisten zu Beginn wild aufeinander ein, die Punktrichter werteten den Taiwanesen als Sieger der ersten Runde. In der zweiten Runde gab die Türkin weiter Vollgas, ihre Treffer machten Lin Yu-ting aber nichts aus. Auch diese Runde ging einstimmig an ihn. Die dritte Runde gewann der Asiate ebenfalls.
Esra Yildiz Kahraman formte am Ende mit ihren Fingern ein X, zeigte damit klar, dass sie eine Frau ist.
Der Einzug ins Gold-Finale am Samstag (21:30 Uhr) ist keine Überraschung: Yu-ting hat bereits zwei Mal Gold bei Welt- und Asienmeisterschaften gewonnen und gilt auch bei Olympia als Favorit auf den Titel.
Unfassbar: Yu-ting wurde wie Khelif 2023 bei der Weltmeisterschaft sehr spät, erst nach dem Halbfinale, vom Internationalen Boxverband IBA ausgeschlossen. Offiziell, weil auch sie die Zulassungskriterien nicht erfüllt hatte. Laut IBA-Präsident Umar Kremlev (41) hätten Tests bewiesen, dass beide Athleten “XY-Chromosomen” hätten. Während Khelif darauf öffentlich geschockt reagierte, schweigt Yu-ting dazu.
Bei der WM ausgeschlossen, bei Olympia dabei!
Der Boxverband IBA in einer Stellungnahme zu den Vorfällen 2023: “Lin Yu-ting legte gegen die Entscheidung der IBA keine Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ein, womit die Entscheidung rechtskräftig wurde. Imane Khelif legte gegen die Entscheidung zunächst Berufung beim CAS ein, zog diese jedoch im Laufe des Verfahrens zurück, wodurch die Entscheidung der IBA ebenfalls rechtskräftig wurde.”
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