Thiem will bei French Open endlich wieder auf Major-Level anschreiben
Seit fast zweieinhalb Jahren wartet Dominic Thiem auf einen Sieg bei einem Major-Turnier. Diese Serie möchte der Niederösterreicher bei den French Open beenden. In der ersten Runde bekommt es die ehemalige Nummer drei der Welt mit dem Argentinier Pedro Cachin zu tun.
Bei den French Open soll für Dominic Thiem eine lange Durststrecke zu Ende gehen. Der Niederösterreicher wartet seit mittlerweile fast zweieinhalb Jahren auf einen Sieg bei einem Major-Turnier. Nach einem sehenswerten Fünfsatz-Sieg über Nick Kyrgios bei den Australian Open 2021 kam im Achtelfinale gegen Grigor Dimitrow das Aus. Danach folgte vier Mal in Runde aus das Aus. Anschließend gab es eine fast zehnmonatige Verletzungs-Auszeit.
“Ich will natürlich jetzt wieder einen Sieg bei einem Grand-Slam-Turnier auskosten, das ist schon fast zweieinhalb Jahre her”, sagte Thiem deshalb am Freitag bei einer Presserunde in Roland Garros. Das Erstrundenmatch gegen den Argentinier Pedro Cachin sei für ihn schon “ein besonderes Match”, meinte der Lichtenwörther. “Weil gegen Cachin hat alles begonnen in Marbella. Das war das erste Match nach der Verletzung. Ich hoffe, dass das Match auch jetzt wieder ein bisserl ein Neuanfang sein wird. Aber es sind natürlich komplett andere Vorzeichen, er hat sich seither in den Top 50 etabliert”, sagte Thiem. Was nicht ganz stimmt, denn Cachin ist 63. und sein bisher bestes Ranking war Platz 54. “Er ist seit dem ein viel besserer Spieler geworden, es wird schwer. Ich hoffe, dass ich meine guten Leistungen, die ich im Training zeige, auch ins Match umsetzen kann.”
In Marbella hatte Thiem 280 Tage nach seiner Handgelenksverletzung auf Mallorca bei einem ATP-Challenger in Runde eins gegen den damals ATP-228. in zwei Sätzen verloren. Nun sollen aber die Früchte von harten sechs Wochen Trainingsarbeit rechtzeitig beim Major geerntet werden.
Das Duplizieren
Derzeit arbeitet Thiem mit seinem neuen Trainer Benjamin Ebrahimzadeh so hart wie schon lange nicht mehr. “Das war auch nötig. Wir haben gesagt, dass wir es von Monte Carlo bis Bordeaux so durchziehen werden, und teilweise gewisse Turniere sozusagen opfern für das Trainingspensum, damit wir die Qualität wieder ins Tennis reinkriegen.” Auch deshalb waren die Resultate vielleicht noch nicht das Gelbe vom Ei. “Das Gute war, ich habe es körperlich durchgestanden, dass wir das wirklich jeden Tag so durchziehen können.” Erst seit wenigen Tagen wurde das Pensum im Hinblick auf den French-Open-Auftakt reduziert.
Dominic Thiem und Paris: Das ist eine Geschichte mit vielen Erfolgen. Viermal erreichte der Niederösterreicher das Semifinale, zweimal stand er im Finale. “Ich komme immer mit einem guten Gefühl nach Paris, vor allem zu der Jahreszeit. Die Energie ist top in der Stadt, es ist lang hell, es ist viel los, das Wetter passt auch dieses Jahr und ich habe richtig gute Erinnerungen an das Turnier schon seit Juniorenzeiten”, erklärte der US-Open-Sieger 2020.
Dennoch ortet Thiem große Unterschiede zu früheren Anreisen nach Paris. “Ich bin meistens mit Riesen-Selbstvertrauen hierhergekommen. Mit Madrid-Finale oder Rom-Halbfinale, mit einigen ATP-Titeln schon in der jeweiligen Saison. Das ist jetzt anders. Ich habe zwar angefangen, Matches zu gewinnen, aber noch keinen wirklich großen Lauf gehabt bei einem Turnier.” Sonst seien Routinen ähnlich, das Training laufe sehr gut. “Die letzten fünf, sechs Wochen waren darauf ausgerichtet, dass ich da gut spielen kann und werde und ich glaube, der Plan ist ganz gut aufgegangen”, hofft Thiem.
Im Rückblick gab Thiem zu, dass die Niederlagen-Serie in Südamerika und Nordamerika schon an ihm genagt habe. “Jetzt ist es eine andere Situation. Ich freue mich auf die erste Runde, wir haben echt viel gemacht, ich bin bereit und hoffe, dass ich das auch gut umsetzen kann.”
Kommentare