Unglaublich! Mirjam Puchner jubelt über Silber im Super-G der Damen. Die ÖSV-Asse sind damit weiterhin eine Medaillenbank bei den Winterspielen in Peking. Nach dem Rennen konnte die Salzburgerin nach ihrem unfassbaren Triumph ihre Tränen nicht mehr zurückhalten: “Es tut gut, ich war beim Warten so nervös. Es ist unglaublich, dass mir das so aufgegangen ist, das macht mich richtig stolz”, sagte die Silbermedaillengewinnerin im Super-G in Yanqing. “Es hat sich gar nicht so angefühlt wie das erste Olympiarennen für mich, weil ich doch schon so alt bin,” meinte Puchner.

Die Tränen wurden jedoch schnell wieder getrocknet: “”Ich bin wirklich eher der Typ, der alles ruhiger mit sich austrägt. Auch wenn ich mich ärgere, schreie ich das nicht groß raus. Aber nur weil ich das am Podest nicht gezeigt habe, schätze ich das schon.” Das größte Gefühl, das sie verspüre, sei Dankbarkeit. “Die Unterstützung von Familie, Freunden, Trainern, ÖSV, das ist nicht selbstverständlich. Ich bin dankbar, dass ich das jetzt zurückgeben konnte.” Anders als sie werden zu Hause sicher alle weinen, meinte sie lachend.

Dabei hatte es Mirjam Puchner in den letzten Jahren nicht leicht. Vor der WM 2017 in St. Moritz hat sie sich einen Unterschenkelbruch zugezogen. Es drohte das Karriere-Ende. Die Operation erwies sich als kompliziert, einer ersten Operation im Februar 2017 folgte ein paar Wochen später in Innsbruck eine zweite, weil eine 13-gradige Rotation des Beines festgestellt worden war. Im November wurde erneut ein Eingriff vorgenommen, weil der Knochen nicht wie erwartet zusammengewachsen war. Im Frühjahr 2019 wurde schließlich ein 34 Zentimeter langer Nagel entfernt – kurz nachdem sie beim Saison-Kehraus in Soldeu/Andorra mit der Abfahrt ihren zweiten Weltcupsieg gefeiert hatte.

Doch Puchner kämpfte sich zurück. Was hinter Puchner liegt, das ist nun Vergangenheit. “Ich bin froh, wenn ich von dem Ganzen nichts mehr höre”, hatte Puchner Anfang Dezember nach ihren dritten Plätzen in Abfahrt und Super-G in Lake Louise abgewinkt. “Man wird immer auf Verletzungen angesprochen, nach Jahren zipft dich das einmal komplett an. Jetzt ist es schön, das sich das belohnt macht, dass man durchgebissen hat. Und nicht irgendwann einmal sagt, das war das Ende. Dass es so ausgeht, ist eine richtige Freude”, sagte sie im Zielraum von Yanqing.

Nun kann sie in der Abfahrt locker an den Start gehen: “ch habe meine Medaille um den Hals, die nimmt mir jetzt keiner mehr. Und der Schlusshang ist auch dabei, und den Steilhang trainiere ich noch.” Es sei aber alles nur noch Zugabe.

Österreich hält damit bei 14 Medaillen

Damit hält Österreich bei den Winterspielen derzeit bei 14 Medaillen. Im Medaillenspiegel liegt Österreich damit auf Platz drei hinter Norwegen und Deutschland. Österreich hat zwar insgesamt die meisten Medaillen. Allerdings haben Deutschland und Norwegen mehr Goldmedaillen. Unsere Lieblingsnachbarn haben sechs Goldmedaillen, Norwegen fünf.

 

Der Medaillenspiegel im Überblick (Stand heute Freitag, 08.45)