Die Jubelgeste nach dem zweiten Tor Demirals gegen das ÖFB-Team sorgte international für einen Eklat. Der Nationalspieler zeigte beidhändig den “Wolfsgruß”. Er gilt als Erkennungszeichen der rechtsextremistischen “Grauen Wölfe”. So werden die Anhänger der “Ülkücü-Bewegung” genannt, ihr politischer Arm ist die ultranationale MHP im türkischen Regierungsbündnis von Präsident Erdogan.

In Österreich ist der Wolfsgruß verboten. In Deutschland jedoch nicht. Hier wird eine entsprechende Vorgangsweise seit Jahren diskutiert, der Verfassungsschutz beobachtet die Vertreter der “Grauen Wölfe”. Demiral selbst verharmloste den eindeutigem Gruß: “Wie ich gefeiert habe, hat etwas mit meiner türkischen Identität zu tun. Deswegen habe ich diese Geste gemacht. Ich habe Leute im Stadion gesehen, die diese Geste auch gemacht haben.“ Es stecke „keine versteckte Botschaft“ dahinter: „Wir sind alle Türken, ich bin sehr stolz darauf, Türke zu sein und das ist der Sinn dieser Geste“, sagte er. „Ich wollte einfach nur demonstrieren, wie sehr ich mich freue und wie stolz ich bin.“ Es werde hoffentlich noch mehr Gelegenheiten geben, diese Geste zu zeigen.

Politische Statements für Spieler verboten

Laut Statuten der FIFA und der UEFA sind politische Statements von Spielern allerdings verboten. Man erinnert sich an die Diskussionen um die verbotene Regenbogen-Binde der Spielführer als Geste gegen Homophobie bei der letzten WM. Auch der Demiral-Gruß könnte sanktioniert werden. Eine Sperre des zweifachen Torschützen für das Vierelfinale wird geprüft.