Red Bull hat die laufende Formel-1-Saison bislang nach Belieben dominiert. Max Verstappen krönte sich zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister. Zudem hat sich der Rennstall auch den Konstrukteurs-Titel geholt. Doch abseits der Rennstrecke gibt es offenbar Streit beim Formel-1-Team. Das berichtet der brasilianische Medienriese Globo. Dem Bericht zufolge wolle Teamchef Christian Horner Berater Helmut Marko loswerden (eXXpress berichtete).

Sogar von einem Machtkampf war die Rede. Horner will seinen Einfluss bei Red Bull stärken. Seit dem Tod von Didi Mateschitz kam es demnach zu einem Streit um die Kompetenzen innerhalb des Teams. So kam es in der Vergangenheit immer öfter zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Horner und Marko. Der Teamchef fühle sich vernachlässigt, hieß es. Horner machte sich beispielsweise für die Kündigung von Alpha Tauri-Pilot Yuki Tsunoda stark. Doch das soll Marko abgelehnt haben. Auch zwischen Red-Bull-Sportchef Oliver Mintzlaff und Marko soll es zu Meinungsverschiedenheiten gekommen sein.

Berater Helmut Marko hat sich gegenüber “motorsport-total” zur den Gerüchten geäußert: “Der Steirer meinte: “Ich habe einen Vertrag bis Ende 2024 und am Ende ist es die Entscheidung der Shareholder, nicht die von Christian Horner und letztendlich entscheide ich über mich.”

Horner dementiert Bericht

Horner versuchte zu beschwichtigen. “Wir sprechen sehr regelmäßig über alle Aspekte. Für Helmut ist es seit dem Tod seines Freundes und Kollegen Dietrich (Mateschitz, Anmerkung) etwas anders als früher, aber er spielt immer noch eine sehr wertvolle Rolle innerhalb der Mannschaft, und es gibt absolut keine Absicht oder den Wunsch von mir oder irgendjemandem innerhalb der Mannschaft, dass sich das ändert.”

Christian Horner und Helmut Marko Getty Images

Er leite das Unternehmen, stellte Horner klar. Marko, der keinen Vertrag mit dem Rennstall besitzt, sondern eine Vereinbarung mit der Red Bull GmbH, die vorerst bis Ende 2024 läuft, sei in einer beratenden Rolle. “Bei wichtigen Entscheidungen halten wir natürlich Rücksprache, ob es sich nun um Fahrer oder strategische Entscheidungen handelt. Es ist eine Partnerschaft, die schon seit vielen, vielen Jahren funktioniert.”

Horner und Marko kennen sich seit Mitte der 1990er-Jahre und arbeiten seit 2005 zusammen. Marko stellte den Formel-3000-Teambesitzer Red-Bull-Chef Mateschitz vor, der einen Teamchef für sein Formel-1-Projekt suchte. “Ohne Helmut wäre ich nicht in der Position, in der ich heute bin. Wie bei den jungen Fahrern, denen er eine Chance gegeben hat, hat er auch mir diese Chance gegeben”, sagte Horner.