Ab heute gelten in Deutschland verschärfte Grenzkontrollen an allen Landesgrenzen. Diese Maßnahme ist vorerst auf sechs Monate befristet und soll laut Innenministerium dazu beitragen, illegale Migration einzudämmen und die Sicherheitslage im Land zu verbessern. Hier sind die wichtigsten Informationen, die Reisende beachten sollten.

Die neuen Kontrollen werden an allen deutschen Landgrenzen durchgeführt. Es handelt sich um stichprobenartige Kontrollen, sodass nicht jeder Reisende überprüft wird. Die Kontrollen sollen zudem räumlich und zeitlich flexibel gestaltet werden, um den Verkehrsfluss nicht unnötig zu behindern.

Reisende und Pendler sollten stets einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mit sich führen, um mögliche Verzögerungen zu vermeiden. Abgesehen davon kann es an stark frequentierten Grenzübergängen zu längeren Wartezeiten und Staus kommen. Insbesondere auf stark befahrenen Hochgeschwindigkeitsstraßen sollte man Verspätungen einkalkulieren. „Wir wollen größere Staus vermeiden und die Kontrollen eng mit den Nachbarländern abstimmen“, betont das Innenministerium.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Auswirkungen auf den österreichisch-deutschen Grenzverkehr

Die neuen Kontrollen wirken sich auch auf die Grenze zwischen Deutschland und Österreich aus. An der deutsch-österreichischen Grenze bleiben die seit September 2015 bestehenden Maßnahmen weitgehend unverändert. Diese Kontrollen, die ursprünglich zur Eindämmung illegaler Migration und zur Bekämpfung von Schwarzmarktaktivitäten eingeführt wurden, konzentrieren sich auf stichprobenartige Überprüfungen und erfahren lediglich eine Erweiterung ihres Umfangs.

Reisende sollten sich auf mögliche Wartezeiten einstellen, die in Stoßzeiten bis zu einer halben Stunde oder länger betragen können. Auf österreichischer Seite hingegen gibt es weiterhin keine systematischen Kontrollen bei der Einreise aus Deutschland.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Hintergründe und Auswirkungen

Die verschärften Grenzkontrollen sind eine gezielte Reaktion auf die drängende Notwendigkeit, unerlaubte Einreisen und Schleuseraktivitäten effektiv zu bekämpfen. Dennoch gibt es erhebliche Bedenken seitens der Wirtschaft über die möglichen Folgen für den Waren- und Reiseverkehr. Der niederländische Logistikverband „TLN‟ warnt, dass bereits eine Stunde Verzögerung Kosten von bis zu 100 Euro pro Lkw-Fahrer verursachen kann – eine Belastung, die für Speditionsunternehmen gravierende Auswirkungen hat.vSolche Verzögerungen könnten die gesamte Lieferkette erheblich stören und weitreichende wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Dennoch bleibt die Stärkung der Bevölkerungssicherheit durch diese Maßnahmen unbestritten eine oberste Priorität.

Besonders stark betroffen sind zudem auch Grenzpendler, die täglich die Grenze für Beruf, Studium oder Schule überqueren.

Reisende sollten unbedingt auf die Gültigkeit ihrer Reisedokumente achten und aktuelle Verkehrsinformationen sowie Grenzwartezeiten berücksichtigen. Diese können beispielsweise über die österreichische Bundesgesellschaft „ASFiNAG‟ abgerufen werden.