Nach ersten Information soll es mindestens drei Tote und mehrere Schwerverletzte geben. Videos zeigen, wie Rettungskräfte Opfer auf dem Pflaster reanimieren. Angeblich kämpfen die Helfer zur Stunde um das Leben von neun Menschen. Andere Quellen berichten von drei Schwerst- und drei Schwerverletzten.

Alle verfügbaren Einheiten des Spezialeinsatzkommandos waren daraufhin nach NIUS-Informationen auf dem Weg nach Solingen, der Täter flüchtete. Die Tat ereignete sich auf dem „Festival der Vielfalt“ auf dem Fronhof in der Solinger Innenstadt. Anlass des Festes war 650 Jahre Solingen.

APA/Thomas Banneyer

15.000 Menschen waren im Stadtzentrum

Die Toten sind mit Planen abgedeckt, auf der Straße ist Blut zu sehen, Notärzte laufen von Opfer zu Opfer. Schwer bewaffnete Polizeibeamte sichern den Einsatzort. Gegen 22 Uhr wurde das Festival abgebrochen. Auf Aufforderung der Polizei verließen die meisten Besucher den Anschlagsort ruhig und ohne Panik, Augenzeugen berichten von gespenstischer Stimmung.

„Es ist der Horror”, sagte Philipp Müller, der Festival-Veranstalter der Welt: „Ich wurde von einem Bühnenmanager angerufen, der mir sagte: ,Hier liegen Leute auf dem Boden und werden wiederbelebt.’“ 15.000 Menschen seien während der Attacke im Stadtzentrum gewesen.

Das Solinger Tageblatt, das von vor Ort berichtet, schildert die dramatische Geschichte des Augenzeugen Lars Breitzke: „Er stand laut eigenen Angaben vor der Bühne auf dem Fronhof, als sich die Tat offenbar wenige Meter von ihm entfernt ereignete.

Auf der Bühne spielte Suzan Köcher‘s Suprafon. Plötzlich habe er am Gesichtsausdruck der Sängerin Suzan Köcher erkannt, dass etwas nicht stimmt“, so schreibt das Solinger Tageblatt. „Und dann ist nur einen Meter neben mir ein Mensch umgefallen“, erzählt Breitzke. Zunächst habe er gedacht, es handele sich um einen Betrunkenen. Doch als er sich umdrehte, habe er weitere Personen auf dem Boden liegen sehen. Und mehrere Blutlachen. Er selbst blieb unverletzt.

In der Pizzeria D’Oliv wurde ein Feldkrankenhaus eingerichtet. Fotos zeigen, wie Notärzte dort die Verletzten behandeln.

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Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach sagt über den Anschlag: „Heute Abend sind wir alle in Solingen in Schock, Entsetzen und großer Trauer. Wir wollten alle gemeinsam unser Stadtjubiläum feiern und haben nun Tote und Verletzte zu beklagen. Es zerreißt mir das Herz, dass es zu einem Attentat auf unsere Stadt kam. Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich an diejenigen denke, die wir verloren haben. Ich bete für alle, die noch um ihr Leben kämpfen. Auch allen Menschen, die dies miterleben mussten, haben mein großes Mitgefühl, es müssen schreckliche Bilder gewesen sein. Ich danke allen Rettungs- und Sicherheitskräften für ihren Einsatz. Ich bitte Sie, wenn Sie glauben, beten Sie mit mir und wenn nicht, dann hoffen Sie mit mir.“

„Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt“

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst äußerte sich auf X zum Anschlag von Münster: „Nordrhein-Westfalen ist in Erschütterung und Trauer vereint. In diesen dunklen Stunden sind die Menschen unseres Landes und darüber hinaus mit ihren Herzen und Gedanken in Solingen. Ein Akt brutalster und sinnloser Gewalt hat unser Land ins Herz getroffen. Ganz Nordrhein-Westfalen steht an der Seite der Menschen in Solingen, vor allem an der Seite der Opfer und ihrer Familien. Ein großer Dank gilt den vielen Rettungskräften und unserer Polizei, die in diesen Minuten um Menschenleben kämpfen.“