Talya Lador Fresher (61) ist erst seit September die Generalkonsulin von Israel für Süddeutschland. Seit dem 7. Oktober schläft sie nicht mehr gut. „Wir sind im Verteidigungskrieg. Wie soll man im Krieg schlafen?“, sagt sie im Interview mit der deutschen Bild-Zeitung. Allen voran ist es die Situation der Geiseln, die der Diplomatin den Schlaf rauben. „Babys sind darunter. Dann gibt es Menschen, die über 80 Jahre alt sind. Es gibt Menschen aus allen Teilen der Welt, manche mit doppelter Staatsbürgerschaft. Die Weltbevölkerung, insbesondere in Europa und den USA, darf die Situation dieser Geiseln nicht aus den Augen verlieren.“

Sehr gefährlich für die westliche Bevlkerung

Auch wenn sie sich selbst sicher fühlt, sei es schlimm, dass jüdische Mitmenschen in Bayern vorsichtig sind. Dass sie nicht mehr öffentlich ihre Kippa tragen. Dass sie sich verstecken müssen, weil Deutschland (weil ganz Europa) den Antisemtismus im großen Stil ins Land geholt hat. Deutlich sichtbar wird das an den Pro-Palästina-Demos. „Hierbei handelt es sich nicht um Pro-Palästinensische-Demonstrationen, sondern um Pro-Terror-Demonstrationen. Vor drei Wochen hätten Sie noch sagen können: Diese Menschen wollen nur ihre Solidarität mit Palästinensern im Gazastreifen zeigen. Jetzt müssen Deutschland und Europa allerdings verstehen, dass die Situation sich radikal verändert hat. Diese Demonstrationen sind problematisch für Israel, aber auch sehr gefährlich für die westliche Bevölkerung, für unsere demokratischen Werte und natürlich für die jüdischen Gemeinden hier“, so Fresher.