Am 24. Februar 2022 startete Russland seine Invasion der Ukraine. Seither blüht im Internet, allem voran in Kanälen der Plattform Telegram, der Handel mit Waffen. Doch nicht nur an die Truppen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj liefert der Westen – auch in Russland stehen westliche Waffen hoch im Kurs. Wie die Seite Correctiv.org nun recherchierte, sind Pistolen des österreichischen Herstellers Glock bei Putins Soldaten besonders beliebt.

Prominente Putin Offiziere und Söldner-Chefs mit Glock bewaffnet

Vieler dieser Waffen, das lässt sich auch in sozialen Netzwerken nachvollziehen, bleiben nicht in Russland, sondern werden im Krieg in der Ukraine eingesetzt. Die Daten, die das Netzwerk veröffentlicht, haben es in sich: Seit Beginn des Krieges wurden von Russland 7300 Schusswaffen – darunter mehr als hundert Scharfschützengewehre – und knapp acht Millionen Schuss Munition importiert, die von westlichen Herstellern stammen. Prominentester Vertreter ist das heimische Unternehmen Glock.

Die Importdaten zeigen, dass seit Kriegsbeginn 2580 Glock-Pistolen eingeführt wurden. Mindestens eine davon landete wohl beim früheren stellvertretenden russischen Premierminister Dmitry Rogoschin. Dieser posiert im Oktober vergangenen Jahres in Donezk mit einem Gewehr des Systems AR-15 und einer Glock-Pistole. Und auch in der Villa des mittlerweile verstorbenen Chefs der Söldnertruppe Wagner, Jewgenij Prigoschin, wurde laut Medienberichten im Juli dieses Jahres unter anderem eine Glock-Pistole sichergestellt.

Keine Stellungnahme der Hersteller

Wie sich das alles mit den Sanktionen vereinbaren lässt? Die Journalisten von Correctiv, die gemeinsam mit Kollegen in Russland recherchierten, schreiben: Glock aus Österreich – die Firma, deren Pistolen nachweislich von russischen Offiziellen genutzt werden – reagiert auf mehrere Anfragen nicht. Auch die österreichische Firma Steyr Arms kann nichts dazu beitragen, den Weg der Waffen aufzuklären. Dort hieße es nur: „Wir geben, dem Datenschutz verpflichtet, generell keine Daten unserer Kunden an Dritte weiter.“

Der frühere stellvertretende Premierminister Russlands, Dmitri Rogoschin, posiert im Oktober vergangenen Jahres unter anderem mit einer Glock-Pistole in Donezk.X – Rob Lee