Es hat den Anschein, dass die Nationalratswahl schon gelaufen ist, noch ehe sie überhaupt abgehalten wurde (29. September). Wie “Die Presse” berichtet, wollen der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und sein Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) “alles daran setzten”, dass nach der Nationalratswahl, aus der laut Meinungsumfragen voraussichtlich die FPÖ als stimmenstärkste Partei hervorgehen wird, eine ÖVP-SPÖ-Regierungskoalition zustande kommt.

Die Tiroler ÖVP und SPÖ hätten bereits in der Vergangenheit ein „ganz klares Signal“ an die Adresse der schwarzen und roten Bundesparteien gegeben, sagte Mattle während einer Regierungsklausur der Tiroler Landesregierung in Leutasch auf eine mögliche “Große Koalition” angesprochen.

Der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP; li.) und sein Stellvertreter Georg Dornauer (SPÖ) sind die lautesten Fürsprecher einer schwarz-roten RegierungskoalitionIMAGO/Roland Mühlanger

Dornauer: ÖVP und SPÖ stünden für „pragmatische, vernünftige Mitte“

„Wir erwarten uns ein sehr gutes Ergebnis bei der Nationalratswahl“, sagte Mattle auf ÖVP wie auf SPÖ bezogen. Auf dieser Grundlage würden die beiden Parteien im Prozess der Regierungsbildung „Verantwortung übernehmen“.

Noch enthusiastischer warb Dornauer für eine ÖVP-SPÖ-Allianz. Volkspartei und Sozialdemokraten hätten in den vergangenen zwei Jahren in Tirol „unaufgeregt“ und erfolgreich zusammengearbeitet, betonte der SPÖ-Landeschef. Die Parteien der „pragmatischen, vernünftigen Mitte“ müssten sich zusammenfinden, ein dementsprechendes „Zweierbündnis“ wäre „nicht nur begrüßens- und wünschenswert, sondern auch gut für die Republik“.