In Niederösterreich hat sich die Hochwassersituation am Mittwoch weiter beruhigt. Die Wasserstände sind größtenteils rückläufig. Die Aufräumarbeiten nach den Überschwemmungen laufen weiterhin. Mit den sinkenden Pegeln werde auch “das Ausmaß der verheerenden Schäden immer sichtbarer”, teilte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) mit. Auch in der Nacht auf Mittwoch war die Feuerwehr mit Auspumparbeiten und Dammüberwachungen beschäftigt, berichtete Klaus Stebal vom Landeskommando.

“Die Pegel fallen, die Hoffnung steigt. Für die Einsatzkräfte war die heutige Nacht im Vergleich zu den letzten Nächten vergleichsweise ruhig”, berichtete Pernkopf, der Einsatzleiter des Landesführungsstabs. Am Mittwoch sollen die Aufräumarbeiten in vollem Umfang beginnen – insgesamt sind 18 Katastrophenhilfsdienstzüge im Einsatz. “1.300 Soldatinnen und Soldaten helfen mit Hubschraubern, schwerem Gerät und im Rahmen des Assistenzeinsatzes, heute kommen zusätzliche Pionier-Kräfte aus Salzburg dazu”, so Pernkopf.

Niederösterreich: 18 Ortschaften noch immer nicht erreichbar

Bisher wurden insgesamt nahezu 1.400 Objekte vorsorglich evakuiert. 87 Personen konnten mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht werden. Am Mittwoch waren noch 18 Ortschaften bzw. Gebiete nicht erreichbar, wobei der Schwerpunkt der betroffenen Regionen im Tullnerfeld und im Pielachtal lag. Es gab 20 Dammbrüche. Seit dem Beginn der intensiven Regenfälle waren 38.643 Einsatzkräfte mobilisiert.

“Heute tritt die Bundesregierung zusammen, um ein Hilfspaket auf den Weg zu bringen”, teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit. “Ich kann nur an die Bundesregierung appellieren: Diese Katastrophe ist zu groß, als dass sie ein Bundesland alleine bewältigen könnte.”

Pflegeheim evakuiert

Am Dienstag wurde in Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten) ein Pflegeheim evakuiert, wie Sonja Kellner, die Sprecherin des Roten Kreuzes Niederösterreich, berichtete. 33 Patienten sowie 27 Mitarbeiter der Einrichtung wurden nach Wien transportiert. In den Abendstunden war das Rote Kreuz mit 29 Fahrzeugen und zahlreichen Mitarbeitern im Einsatz. Im Notquartier in der Messe Tulln wurden in der Nacht auf Mittwoch etwa 20 Personen betreut, so die Sprecherin. Diese Unterkunft war nach den Evakuierungen im Tullnerfeld am Montagabend eingerichtet worden.