Die politische Landschaft in Österreich bleibt in Bewegung. Wenige Tage vor der Nationalratswahl liefern INSA-Meinungsforscher ein spannendes Bild: Die FPÖ bleibt mit 29 Prozent der Stimmen die stärkste Kraft, muss aber leichte Verluste von zwei Prozentpunkten hinnehmen. Dahinter lauert ein überraschender Gewinner des Monats: Die ÖVP kann kräftig zulegen und kommt mit einem Zuwachs von vier Prozentpunkten auf 23 Prozent. Damit zieht sie an der SPÖ vorbei, die unverändert bei 21 Prozent bleibt.

Die Grünen und NEOS halten sich jeweils bei 8 Prozent, wobei die Grünen einen leichten Rückgang von einem Prozentpunkt verzeichnen. Die Bierpartei rutscht um zwei Prozentpunkte auf 5 Prozent ab, während die KPÖ mit einem Plus von einem Prozentpunkt auf 3 Prozent an Boden gewinnt.

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Mit Blick auf mögliche Koalitionen ergibt sich ein interessantes Bild: Eine Mehrheit wäre derzeit durch eine Koalition zwischen FPÖ und ÖVP (zusammen 52 Prozent) sowie zwischen FPÖ und SPÖ (50 Prozent) möglich. Ein Bündnis aus ÖVP und SPÖ käme hingegen nur auf 44 Prozent und müsste sich daher nach einem dritten Partner umsehen. Sowohl die Grünen als auch die NEOS und die Bierpartei wären in diesem Szenario mögliche Koalitionspartner.

INSA-Meinungsforscher Jens Wilhelm: “Die FPÖ ist die einzige Partei, die Zweierbündnisse bilden kann. Sie hat nicht nur die meisten Wähler in der Sonntagsfrage, sondern mit 24 Prozent auch die meisten sicheren Wähler.”

Die ÖVP kann bei den sicheren Stimmen ebenfalls zulegen und erreicht hier 18 Prozent, ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten. Zudem hat die ÖVP das größte maximal mögliche Wählerpotenzial mit 41 Prozent, während die FPÖ bei 35 Prozent liegt.

Hohe Schnittmenge

Interessant ist auch die hohe Schnittmenge zwischen den Wählern von ÖVP und FPÖ: 41 Prozent der potenziellen ÖVP-Wähler könnten sich derzeit vorstellen, für die FPÖ zu stimmen, während 49 Prozent der potenziellen FPÖ-Wähler zur ÖVP tendieren.

Zur Studie:

Die Umfrage wurde als Online-Befragung durchgeführt. Die Umfrage ist gestützt auf der permanenten Telefon-Befragung INSA-Perpetua Demoscopia Austria. 1.000 Personen aus Österreich ab 16 Jahren nahmen an der Befragung teil. Feldzeit: 09.09. bis 11.09.2024.