Die Debatte rund um das Gendern prägt Niederösterreich seit Jahren – eine Frage, die nicht nur Behörden, sondern auch verschiedene Berufsgruppen bewegt. Seit dem 1. August 2023 ist das Gendern in offiziellen Behördenunterlagen des Bundeslandes sogar klar geregelt.

Nun hat die Ärztekammer Niederösterreich mit einer Namensänderung einen bemerkenswerten Schritt gewagt, der wohl für einige Diskussionen sorgen dürfte. Da 50,4 Prozent der Mitglieder weiblich sind, beschloss der Vorstand, künftig in der Kommunikation und im Außenauftritt als “Ärztinnen- und Ärztekammer für Niederösterreich” aufzutreten.

Dagmar Fedra-Machacek: "Die Geschlechterrealität in unserem Bundesland abbilden"

Allerdings ist Niederösterreich nicht das einzige Bundesland, das diese Änderung vollzieht. “Wir folgen damit der Ärztinnen- und Ärztekammer für Vorarlberg, die diese Namensänderung bereits, soweit rechtlich möglich, umgesetzt hat”, erklärt Johanna Zechmeister, Turnusärztin und Kurienobmann-Stellvertreterin der angestellten Ärztinnen.

Die Statistik spricht dabei eine deutliche Sprache: In manchen medizinischen Fachgruppen liegt der Frauenanteil mittlerweile bei über 60 Prozent. “Mit der Namensänderung wollen wir insbesondere die Geschlechterrealität in unserem Bundesland abbilden”, so Dagmar Fedra-Machacek, Kurienobmann-Stellvertreterin der niedergelassenen Ärztinnen.

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