Reinhold Messner und die 4000 Gipfelkreuze in den Alpen – zur Versöhnung kommt es wohl nicht mehr. Schon seit längerem kritisiert der Südtiroler den Brauch mit den Kreuzen am höchsten Punkt eines Berges und am nächsten zum Himmel. “Es kreuzelt überall”, sagt er und prangert die “Manie” an, “auf jedem Hügel ein Kreuz aufzustellen.”

Seine Kritik erneuerte der Bergsteiger mit dem Kultstatus jetzt gegenüber der Wiener Kirchenzeitung “Der Sonntag”: “Das Gipfelkreuz ist eine späte Erscheinung und nicht Teil unserer alpinen Kultur. darauf will ich aufmerksam machen”, sagte er. Auf Gipfeln sei ursprünglich nur ein Steinmann platziert.. “Steine wurden übereinander geschichtet, um zu sagen, dass jemand hier war”, so Messner.

Messner auch gegen "religiöse Vereinnahmung" der Berge

Die alten Gipfelkreuze will Messner stehen lassen, neue sollen allerdings nicht mehr hinzukommen. Schlimmer seien nur noch Handymasten in den Bergen: “Sie nehmen dem Berg seine Erhabenheit. Sie sind die größere Unkultur. Sie machen den Berg banal”, sagte er im Interview mit der Kirchenzeitung. Da sei ein kleineres Gipfelkreuz dann doch weniger schlimm.

Schon im vergangenen Sommer ließ Messner aufhorchen: „Am liebsten wäre mir, wenn gar nichts mehr auf den Berggipfeln stünde.“ Selbst als christliche Symbole würde er auf die Gipfelkreuze am liebsten verzichten: „Niemand hat das Recht, einen Berg für seine Religion zu besetzen”, sagte er damals der BILD-Zeitung.