Die Tragödie, bei der ein einjähriger Bub in Campolongo von zwei Pitbulls angefallen und totgebissen wurde, sorgte für Entsetzen und hat jetzt ein Nachspiel. In Italien werden nun mehr Kontrollen potenziell gefährlicher Hunde gefordert und über die Einführung einer Lizenz für Halter von Kampfhunden, wie Pitbulls oder Rottweiler, diskutiert.

70.000 Hundeattacken pro Jahr in Italien

“Wir fordern eine Führerscheinpflicht für Halter von besonders kräftigen und gefährlichen Hunden”, so der Präsident des Konsumentenschutzverbands Codacons, Carlo Renzi. Jährlich kommt es in Italien zu etwa 70.000 Hundeangriffen auf Menschen. Häufig werden Kampfhunde zur Aufsicht von Häusern oder Grundstücken eingesetzt. Bereits im Jahr 2007 wurde in einem Erlass des Gesundheitsministeriums eine Liste von “gefährlichen” Hunderassen veröffentlicht. Dazu zählten etwa Rottweiler, Amerikanische Bulldoggen, Pitbulls und Dogos Argentinos.

Die “Schwarze Liste” der Hunderassen war als Reaktion auf eine Reihe von Vorfällen eingeführt worden. Von Anfang an wurde jedoch von verschiedenen Berufsverbänden und Fachleuten Kritik geäußert. Dies hatte 2009 zur Abschaffung der Liste geführt.